Weg von Steam: Spiele wirklich besitzen, offline spielen und installieren

Wer gekaufte Spiele wirklich besitzen will, ist bei Steam & Co. falsch. Doch es gibt Alternativen ganz ohne Kopierschutz, Client- und Onlinezwang.

Artikel verschenken
vorlesen Druckansicht 164 Kommentare lesen
Eine junge Frau reiĂźt sich von ihrer Kette los, die sie an eine Steam-Kugel bindet und sprintet in Richtung einer phantastischen Welt.

(Bild: KI, Collage c't)

Lesezeit: 12 Min.
Inhaltsverzeichnis

Etwas kaufen und dann damit machen, was und wann man will. Streamingdienste wie Netflix & Co. haben uns daran gewöhnt, dass wir gekaufte Filme und andere Medien nicht mehr besitzen, sondern nur für einen bestimmten Zeitraum nutzen dürfen – und das auch nur so lange das Benutzerkonto besteht. Bei digitalen Spielekäufen ist es dasselbe: Auf digitalen Vertriebsplattformen wie Steam und Epic Games erwirbt man längst nicht mehr ein Spiel, sondern nur noch eine Lizenz zur Nutzung unter bestimmten Voraussetzungen. Und das hat handfeste Nachteile.

Die Onlineplattform Steam bietet einen riesigen Spieleshop, liefert Updates, Chatfunktion, Errungenschaften, Foren und einiges mehr und ist vom Spielemarkt nicht mehr wegzudenken. Die dort gekauften Spiele sind untrennbar mit dem eigenen Benutzerkonto auf Steam verbunden. Wie Betreiber Valve betont, erwirbt man beim Kauf nur eine Lizenz zum Spielen. Geht das Konto verloren, wird gehackt oder sind die Steam-Server nicht erreichbar, hat man davon gar nichts mehr. Dann sind alle im Laufe der Jahre bezahlten Spiele weg. Ohne Onlineverbindung geht zudem nur wenig: Wer vor dem Abbruch der Verbindung nicht angemeldet war, kann gar nicht spielen. Die Spiele können außerdem nur mit bestehender Internetverbindung zu den Steam-Servern installiert werden. Zwar kann man mit Steam als "Spielesicherung" heruntergeladene Dateien später erneut verwenden, doch zum Wiederherstellen ist in der Regel ebenfalls eine Internetverbindung nötig. Auch Updates sind nicht bloß optional, und wem ein mit einem Update eingeführtes Feature (oder ein Bug) nicht gefällt, der muss damit leben. Eine Rückkehr zur früheren Version ist nur bei großen Versionssprüngen über die Beta-Branches möglich.

Mehr Indie-Games
c’t kompakt
  • Wer Spiele bei Onlineplattformen wie Steam und Epic erwirbt, hat keine Garantie, gekaufte Games auch Jahre später noch installieren zu können.
  • GOG.com und Itch.io sind datenschutzfreundliche Alternativen, die Videospiele ohne Kopierschutz oder Onlinezwang und zum Download anbieten.
  • Wer auf Steam & Co. verzichtet, kann nicht nur frei ĂĽber gekaufte Spiele verfĂĽgen, sondern erhält manchmal sogar Extras.

Die Steamplattform erhebt außerdem zahlreiche Daten darüber, wer was wann spielt und verwendet sie fürs Marketing. Wer stattdessen einen Publisher-eigenen Launcher wie Ubisoft Connect, EA App, Battle.net oder Epic Games Launcher nutzt, kommt vom Regen in die Traufe und muss trotzdem auf viele Features des Steam-Clients verzichten. Mit GOG.com und Itch.io gibt es aber noch immer Plattformen, die Spiele so verkaufen, dass man sie wirklich besitzt. Sie können Käufe herunterladen, nach Belieben archivieren und irgendwann später installieren. Die Anwendungen der Shops, also die Clients, sind optional und Updates lassen sich auch als Patch herunterladen oder getrost ignorieren. Noch dazu gibt es hier keinen Kopierschutz, der womöglich zusätzliche Probleme verursacht.

Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Weg von Steam: Spiele wirklich besitzen, offline spielen und installieren". Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.

Immer mehr Wissen. Das digitale Abo fĂĽr IT und Technik.