Intel verliert seinen Vertriebsvorstand an Kuka

Christoph Schell verlässt den Chipkonzern in sehr unruhiger Zeit und übernimmt die Kuka-Leitung – eine weitere Herausforderung für den neuen Intel-Chef Tan.

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Christoph Schell wechselt nahtlos von Intel zu Kuka in den Chefsessel.

(Bild: Kuka)

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Intels Vertriebsvorstand Christoph Schell verlässt das Unternehmen bis Ende Juni. Offenbar will der 53-Jährige für einen neuen Karriereschritt frei sein: Wie der Industrieroboterhersteller Kuka aus Augsburg mitteilt, übernimmt Schell dort nahtlos zum 1. Juli den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Seit Anfang 2023 ist Schell bei Kuka bereits Mitglied des Aufsichtsrats und dort zudem Vorsitzender des Strategie- und Technologieausschusses. Gebürtig stammt er aus dem schwäbischen Kirchheim unter Teck.

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Schells Weggang trifft Intel hingegen offenbar unvorbereitet, einen direkten Nachfolger kann der Konzern ad hoc nicht nennen. So soll der bisherige Executive Vice President, zuständig für den Gesamtvertrieb des Chipriesen, als Interim von Corporate Vice President Greg Ernst ersetzt werden.

Schell war erst im Februar 2022 in das Unternehmen eingetreten, nach ähnlichen Stationen bei HP, Philips und Procter & Gamble. Sein jetziger Weggang trifft auf eine echte Umbruchsphase bei Intel, schließlich konnte der Konzern erst im März den neuen CEO Lip-Bu Tan präsentieren, nachdem im Dezember 2024 bereits CEO Pat Gelsinger von Intel in den Ruhestand geschickt wurde. Mit dem neuen Chef ist nun eine bevorstehende Kündigungswelle zu erwarten, die auch vor dem Management nicht haltmachen werde. Mehr als 20 Prozent der Belegschaft könnten bald ihre Jobs verlieren, wodurch die neue Führung ihre Profite und die Konkurrenzfähigkeit des Konzerns zu steigern hofft.

DarĂĽber hinaus startete Tan eine Initiative gegen das Homeoffice und verlangte im April, dass jeder Angestellte wieder vier Tage in der Woche ins Unternehmen kommen mĂĽsse. Diese Umstellung wird Schell nun wohl nicht mehr mit umsetzen mĂĽssen.

(agr)