Milliardenversprechen: IBM macht USA schöne Augen
IBM will viel Geld in den USA investieren. Die versprochenen Entwicklungsausgaben sind allerdings schon seit Jahren so hoch.
(Bild: IBM)
IBM reiht sich in die Firmenriege ein, die große Investitionen in den USA über die kommenden Jahre verspricht. 150 Milliarden US-Dollar sollen in den nächsten fünf Jahren fließen, also bis 2030.
Zum Einsatzzweck des Großteils äußert sich IBM derzeit nicht. In der Mitteilung heißt es lediglich, dass mehr als 30 Milliarden Dollar in die Forschung und Entwicklung von Mainframe-Systemen und Quantencomputern fließen sollen. Auf fünf Jahre aufgeteilt, entspricht das jährlich mindestens 6 Milliarden Dollar.
Schon im Jahr 2024 hat IBM knapp 7,5 Milliarden Dollar fĂĽr "Research, Development and Engineering" (RD&E) ausgegeben. 2023 waren es knapp 6,8 Milliarden Dollar. Dazu schreibt die Firma: "Diese Kosten sind ĂĽberwiegend Forschungs- und Entwicklungskosten, die im Zusammenhang mit wissenschaftlicher Forschung und der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die Entwicklung neuer und verbesserter Produkte und deren Verwendung sowie auf Dienstleistungen und deren Anwendung stehen."
IBM betreibt weltweit Niederlassungen. In den USA befinden sich die Forschungszentrale Thomas J. Watson Research Center und zwei weitere Forschungseinrichtungen. Die meisten RD&E-Kosten dürften also auf die USA entfallen. Weitere Investitionen erscheinen logisch, insbesondere in Quantencomputer, sollten sie sich in den nächsten Jahren dem wirtschaftlich sinnvollen Praxiseinsatz nähern.
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Anbiederung an Regierung
Schon andere Techriesen machten mit großen Zahlen auf sich aufmerksam, um die Gunst der US-Regierung zu gewinnen. Apple versprach US-Investitionen von 500 Milliarden Dollar innerhalb der nächsten vier Jahre. Das inkludiert allerdings auch normale Betriebsausgaben, etwa die Produktion von Chips in TSMCs neuem Arizona-Halbleiterwerk. Andere Investitionen, darunter eine neue Fertigungsanlage, waren dagegen schon länger geplant.
Nvidia will in den nächsten vier Jahren KI-Server mit einem Verkaufswert von 500 Milliarden Dollar in den USA herstellen lassen. Dazu kündigten die Partner Foxconn und Wistron schon 2024 neue US-Werke an. US-Präsident Donald Trump verstand die Mitteilung falsch und sprach zwischenzeitlich von Investitionen in Höhe von 500 Milliarden Dollar.
(mma)