Blackout in Spanien kappte tatsächlich Satellitenverbindungen in Grönland
Anfangs war es eine Vermutung, aber inzwischen ist es bestätigt: Der historische Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel hatte Folgen bis in den hohen Norden.
(Bild: Kedardome / Shutterstock.com)
Der massive Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel vor einer Woche hatte tatsächlich Auswirkungen bis nach Grönland. Das hat das dortige Post- und Telekommunikationsunternehmen Tusass inzwischen bestätigt. Demnach hat der Blackout zwar nicht dafür gesorgt, dass Anlagen des Providers auf Maspalomas auf Gran Canaria den Betrieb einstellen mussten. Aber die Datenkabel, mit denen die Station selbst angebunden ist, laufen durch Spanien und wurden von dem Stromausfall in Mitleidenschaft gezogen, weshalb der Kontakt abgebrochen ist. Er werde daraus lernen, versichert der Provider.
Ursachensuche in Spanien läuft noch
Stunden nach Beginn des Blackouts in Spanien teilte Tusas mit, dass in mehreren Gemeinden auf Grönland der Zugang zum Internet, das Telefonnetz, der Fernsehempfang, das Radio und die SMS-Dienste ausgefallen ist. Ein Zusammenhang zu dem Stromausfall wurde vermutet, auch wenn die Hintergründe unklar waren. Inzwischen hat Tusass erklärt, dass die Gemeinden über Satellitenverbindungen angebunden sind, deren Gegenstelle auf Gran Canaria steht. Dort sei nicht nur der Satellit vergleichsweise nahe, sondern gewöhnlich auch das Wetter stabil. Gleichzeitig könnten über dortige Datenkabel große Mengen an Daten transportiert werden. Weil das aber plötzlich nicht mehr der Fall war, wurde die Verbindung unterbrochen.
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Während die Ursachensuche im hohen Norden schnell ging, sind in Bezug auf den Stromausfall in Spanien und Portugal zentrale Fragen offen. Dort brach vor einer Woche das Stromnetz komplett zusammen, die Wiederherstellung dauerte Stunden. In der Folge waren unzählige Menschen in U-Bahnen, Zügen und Aufzügen gefangen, viele Geschäfte schlossen oder nahmen nur noch Bargeld an. In Krankenhäusern musste die Notstromversorgung aktiviert werden. Vorläufige Analysen haben inzwischen ergeben, dass nur Sekunden vor der entscheidenden Störung eine weitere im Stromnetz auftauchte, berichtet El País jetzt unter Berufung auf die Regierung. Während diese Schwankung noch aufgefangen werden konnte, gelang das Sekunden später nicht mehr.
(mho)