Die Produktwerker: Typische Produktkrankheiten
Produktkrankheiten erkennen und handeln: Die Produktwerker sprechen in dieser Folge ĂĽber Muster, die Teams in der Produktentwicklung blockieren.
- Dominique Winter
- Oliver Winter
Produktkrankheiten entstehen nicht über Nacht. Sie schleichen sich ein. Leise, manchmal kaum merklich. Und plötzlich ist das Produkt schwerfällig, das Team frustriert, die Nutzerinnen und Nutzer aus dem Blick geraten. In dieser Folge des Podcasts sprechen Dominique Winter und Oliver Winter über typische Produktkrankheiten, wie sie entstehen und was sie mit der täglichen Arbeit von Produktmenschen machen.
Typische Produktkrankheiten: Featuritis & Co.
Einige der Krankheiten wie "Featuritis", "Tool-Tourette" oder "Prozess-Sklerose" können einem erschreckend bekannt vorkommen. Es sind genau die Muster, die sich in vielen Organisationen festsetzen, obwohl eigentlich alle das Gegenteil wollen: mehr Klarheit, mehr Wirkung, mehr Verantwortung.
Featuritis bedeutet beispielsweise, dass ein Produkt mit jedem Sprint wächst, immer neue Features bekommt, aber niemand mehr weiß, wofür es eigentlich steht. Teams liefern zuverlässig, aber niemand prüft, ob es überhaupt jemandem hilft. Stakeholder fordern Features, die niemand priorisiert – aber die trotzdem gebaut werden. Genau hier zeigt sich das Konzept einer Produktkrankheit in seiner vollen Wirkung. Sie erzeugt Aktivität ohne echtes Ziel und man folgt Routinen, die sich irgendwann wie Wahrheit anfühlen.
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Ursachen erkennen und reflektieren
Typische Produktkrankheiten haben viele Ursachen. Sie entstehen durch Unsicherheit, durch fehlende Nutzerperspektive oder durch Organisationsstrukturen, die eher auf Output als auf Outcome optimiert sind. Manchmal liegt ihnen auch das Fehlen einer klaren Produktvision zugrunde – oder zu viele Meinungen, die lauter sind als echte Erkenntnisse. Doch gerade weil Produktkrankheiten so verbreitet sind, lohnt es sich, sie beim Namen zu nennen. Nicht als Diagnose von außen, sondern als Einladung zur Reflexion, denn die erste wirksame Therapie ist Aufmerksamkeit: zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Und dann gemeinsam hinzusehen, was sich ändern lässt.
Diese Podcastfolge ist keine Checkliste für die perfekte Produktentwicklung. Aber sie soll helfen, ein Vokabular für das zu entwickeln, was in vielen Teams spürbar ist, aber selten offen angesprochen wird. Und die Folge soll Mut machen, wieder öfter zu fragen: Lösen wir mit unserem Produkt wirklich ein relevantes Problem oder folgen wir gerade einer gut geölten Routine, die zwar funktioniert, aber niemandem hilft?
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: "Typische Produktkrankheiten".
(mai)