Verschärfte US-Exporte kosten AMD 1,5 Milliarden US-Dollar

Nach Nvidia meldet sich nun auch AMD zum Handelskonflikt mit China zu Wort. Der Firma entgeht ein Milliardenumsatz.

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AMDs Instinct MI325X vor weiĂźem Hintergrund

AMDs Instinct MI325X als Modul fĂĽr Rechenzentren.

(Bild: AMD)

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Bei AMDs Bekanntgabe der jüngsten Geschäftszahlen ging es auch um die verschärften Exportbestimmungen der US-Regierung. Auch speziell für China beschnittene KI-Beschleuniger, die frühere Leistungsgrenzen unterschreiten, dürfen Hersteller künftig nicht mehr pauschal nach China verkaufen.

Stattdessen sind Exportlizenzen notwendig. AMD geht erst einmal nicht davon aus, solche zu erhalten. Im jetzt laufenden zweiten Quartal und dem dritten Quartal rechnet die Firma daher mit 1,5 Milliarden US-Dollar verpasstem Umsatz. Die Zahl nannte Firmenchefin Lisa Su in der Analystenkonferenz zu den Geschäftszahlen.

Genauso wie Nvidia hat AMD eine angepasste Variante fĂĽr China entworfen, die Instinct MI308. Auf den eigenen Produktseiten, einschlieĂźlich der chinesischen, fĂĽhrt AMD das Modell nicht auf. Ihre Spezifikationen sind daher unbekannt.

Im laufenden zweiten Quartal spricht AMD von 700 Millionen US-Dollar verpasstem Umsatz. Zur Einordnung: Im ersten Quartal hat die gesamte Data-Center-Sparte knapp 3,7 Milliarden Dollar Umsatz gemacht. 700 Millionen entsprechen also einem erheblichen Anteil. Die produktübergreifenden Verkäufe außerhalb Chinas sollen den Wegfall ausgleichen können – AMD stellt einen konstanten Gesamtumsatz von 7,4 Milliarden Dollar in Aussicht. Insbesondere die Epyc- und Ryzen-Prozessoren verkaufen sich derzeit gut.

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Die Nichtverkäufe fließen künftig in die Zahlen ein. Den ausbleibenden Umsatz und die Lagerkosten schmälern die Nettomarge in den sogenannten Non-GAAP-Zahlen von 54 auf 43 Prozent. Non-GAAP enthält unternehmenseigene Buchungsmethoden abseits der "Generally Accepted Accounting Principles".

Insgesamt rechnet AMD mit "Aufwendungen in Höhe von bis zu etwa 800 Millionen Dollar für Vorräte, Kaufverpflichtungen und damit verbundene Rückstellungen" im zweiten Quartal.

Zum Jahresende hin will AMD die überarbeitete Beschleunigerserie Instinct MI350 im Westen verkaufen, darunter die Instinct MI355X. Das Interesse unter anderem von Oracle sei groß, was Wachstum in der zweiten Jahreshälfte ermöglichen soll.

Weil Nvidia insgesamt mehr KI-Beschleuniger verkauft, treffen die Exporteinschränkungen die Firma noch härter. Die Rede ist dort von 5,5 Milliarden Umsatzverlust.

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