Energie für KI-Rechenzentren: Google lässt drei Atomkraftwerke entwickeln

Der Stromhunger von KI zwingt Google, eigene Kernkraftwerke zur Energieerzeugung zu bauen. Der Konzern hat eine Vereinbarung mit Elementl Power geschlossen.

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Nuklear-Symbol

(Bild: Pavel Ignatov/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Google hat mit Elementl Power, einem Unternehmen, das nukleare Projekte entwickelt, eine Vereinbarung geschlossen, "drei fortschrittliche Kernkraftwerke" für Standorte in den USA zu entwickeln. Die Atomkraftwerke will Google einsetzen, um dem steigenden Energiebedarf für Künstliche Intelligenz in Rechenzentren Rechnung zu tragen.

Konkret geht es um drei Kernkraftwerke, die jeweils 600 MW an Leistung liefern sollen, heißt es von den beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung. Dabei soll es sich um die dann neuesten verfügbaren Reaktoren handeln.

Das nötige Kapital für die Entwicklung will Google in der ersten Phase bereitstellen, um die Projekte voranzutreiben. Die Finanzierung soll die Standortgenehmigung, die Netzanschlussrechte sowie erste Vertragsarbeiten abdecken.

Welche Standorte genau angestrebt werden, dazu machten beide Unternehmen keine Angaben. Die Kraftwerke sollen jedoch die "Stromnetze an unseren Standorten stärken", sagt Amanda Peterson Corio, Global Head of Data Center Energy bei Google.

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Vorgesehen ist, dass die drei Kernkraftwerke dann zuverlässige, grundlastfähige, weitgehend saubere Energie liefern, um dem wachsenden Strombedarf für KI-Rechenzentren von Google gerecht zu werden.

Das erste Kernkraftwerk soll bereits 2030 ans Netz gehen, so der Plan von Google und Elementl Power. Dabei hat das 2022 gegründete Unternehmen mit Sitz im US-Bundesstaat North Carolina bisher noch kein solches Projekt umgesetzt und keinen Atomreaktor gebaut.

Der Energiebedarf für KI-Anwendungen ist riesig. Allein in den USA werden bis 2027 womöglich 50 GW mehr an neuer Energie benötigt. Einige große Unternehmen wie etwa Amazon, Meta, Microsoft und Google suchen deshalb nach Wegen, diesen Energiebedarf zu decken. Um dem öffentlichen Stromnetz keine Energie zu entziehen, sehen Planungen der Unternehmen vor, eigene Atomkraftwerke zu bauen, um so nahezu emissionsfreien Strom erzeugen zu können.

(olb)