Lizenz-Entwurf für Open Source Hardware

Für freie Hardware soll es künftig ähnlich wie mit der GPL für freie Software eine Standard-Lizenz geben, die neben der Weitergabe und Anpassung von Platinen-Layouts sowie Schaltungsunterlagen auch Dokumentation und etwaige Firmware umfasst.

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Einige bekannte Entwickler aus der Open-Source-Hardware-Szene, darunter Chris Anderson vom Wired Magazine, Phil Torrone vom Bastler-Magazin Make, Limor Fried vom Elektronik-Lieferanten Adafruit, Ayah Bdeir vom Eyebeam Technology Center sowie David Mellis, Mitarbeiter des MIT Media Lab und Arduino-Entwickler, haben den Entwurf einer neuen Lizenz mit dem Namen Open Source Hardware (OSHW) für freie Hardware-Projekte verabschiedet.

Der Lizenzentwurf ist eine Mischung aus den Lizenzen GPL, Creative Commons und der TAPR Open Hardware License. Letztere regelt lediglich die Belange der Hardware, also die Weitergabe von Schaltungsunterlagen sowie Platinen-Layouts und anderen für die Herstellung relevanten Informationen, ausdrücklich jedoch nicht die Weitergabe von Firmware-Dateien, wie sie heute für fast alle Mikroprozessoren erforderlich sind. Diese Lücke versuchen die Autoren von Open Source Hardware zu schließen, indem sie zum Beispiel vorschreiben, dass Firmware sowie für den Betrieb notwendige Software unter einer vom OSI anerkannten Open-Source-Lizenz bereitgestellt werden müssen.

Ferner gibt es ein Patentierungs- und Lizenzierungsverbot, unter OSHW veröffentlichte Hardware muss ohne Lizenz- oder Patentnutzungsgebühren gebaut, verändert und vertrieben werden dürfen. Sogar Beschränkungen des Einssatzzwecks wie zum Beispiel ein Verbot der militärischen Nutzung sind nach dem Entwurf der OSHW unzulässig. (mid)