KI-Update: KI im Gesundheitswesen, Apple Intelligence, TikTok, Papst Leo zu KI

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

OpenAI hat mit "HealthBench" einen Open-Source-Benchmark vorgestellt, der die Leistung von KI-Modellen im Gesundheitswesen systematisch bewertet. Für den Test entwickelten 262 Mediziner aus 60 Ländern 5.000 realitätsnahe Gesprächsszenarien, die sieben medizinische Bereiche abdecken. Die Bewertung erfolgt durch GPT-4.1, dessen Urteile laut OpenAI stark mit denen menschlicher Ärzte übereinstimmen.

Die neuesten OpenAI-Modelle GPT-4.1 und o3 schneiden im Test besser ab als Ärzte, wobei o3 etwa doppelt so hohe Bewertungen erreicht wie sein Vorgänger GPT-4o. Ähnliche Leistungen zeigen laut OpenAI nur Grok 3 und Google Gemini 2.5. Das Unternehmen betont jedoch, dass diese Ergebnisse differenziert zu betrachten sind, da das Verfassen von Chat-Antworten nicht zu den üblichen Aufgaben von Medizinern gehört.

Apple arbeitet an einem erheblichen Leistungssprung für seine bisher eher limitierte "Apple Intelligence". Forscher des Unternehmens haben ein KI-Modell namens FastVLM (Fast Vision Language Models) entwickelt, das Bilder verstehen und beschreiben kann – und das vollständig auf dem iPhone, ohne Internetverbindung.

Die kleinste Variante arbeitet 85-mal schneller als vergleichbare Modelle bei gleicher Genauigkeit. Das System könnte automatische Bildersuche, Texterkennung oder die Digitalisierung handschriftlicher Notizen nahezu in Echtzeit ermöglichen. Ob diese Technologie bereits in iOS 19 integriert wird, könnte Apple bei seiner Entwicklerkonferenz WWDC im Juni ankündigen.

TikTok führt "AI Alive" ein, eine Funktion, die statische Bilder in kurze Videos verwandelt. Nutzer wählen ein Foto aus und beschreiben per Textbefehl, was im generierten Video geschehen soll. Die KI fügt dann Bewegungs-, Atmosphären- und Kreativeffekte hinzu.

Die Plattform verspricht, alle KI-generierten Videos zu prüfen und mittels C2PA-Standard digital zu kennzeichnen – ein Verfahren, das auch OpenAI und Meta für ihre KI-Medien nutzen. Erste Tests durch The Verge zeigen jedoch, dass der Prozess mehrere Minuten dauert und die KI manche Befehle falsch oder gar nicht versteht.

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Über 100 KI-Fachleute aus elf Ländern haben sich auf der "Singapore Conference on AI" auf gemeinsame Forschungsziele zur technischen Sicherheit von General Purpose AI verständigt. Ihr Bericht identifiziert drei Kernbereiche: Risikobewertung, Entwicklung vertrauenswürdiger Systeme und Kontrolle nach der Auslieferung.

Die Experten fordern neue Messmethoden für gefährliche KI-Fähigkeiten, robustere Trainingsverfahren und Sicherheitsmechanismen wie Not-Aus-Schalter. Besonders leistungsfähige Systeme sollen skalierbar überwacht werden – auch durch andere KI-Systeme. Trotz Wettbewerb zwischen Unternehmen betonen die Forscher, darunter Yoshua Bengio, Stuart Russell und Max Tegmark, dass gemeinsame Sicherheitsstandards im Interesse aller liegen.

Podcast: KI-Update
KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Das US-Bildungsunternehmen Chegg streicht 22 Prozent seiner Belegschaft, da kostenlose KI-Tools wie ChatGPT zunehmend seine digitalen Lernhilfen verdrängen. Die Zahl zahlender Abonnenten sank im ersten Quartal um 31 Prozent, der Umsatz schrumpfte auf 121 Millionen US-Dollar.

Das Unternehmen schließt nun alle Büros in den USA und Kanada, um bis zu 55 Millionen Dollar einzusparen. Bereits im Februar hatte Chegg Google verklagt, weil KI-Suchergebnisse angeblich Nutzer abziehen.

Der neue Papst Leo XIV., ein vergleichsweise technikaffiner Kirchenführer, hat sich kurz nach Amtsantritt zum Thema künstliche Intelligenz geäußert. Der 69-jährige, in Chicago geborene Robert Francis Prevost sieht in KI eine Herausforderung für die menschliche Würde und Gerechtigkeit, besonders in der Arbeitswelt.

Der Papst, der selbst eine Apple Watch trägt, erwartet eine neue industrielle Revolution, für die die Kirche in ihrer Soziallehre Antworten finden müsse. Der Vatikan hatte bereits zuvor betont, dass er sich nicht gegen wissenschaftlichen Fortschritt stelle, jedoch die ethischen Herausforderungen sehe, wenn KI versuche, menschliche Intelligenz zu imitieren.

(mali)