Linux-Hacking-Gadget für die Hosentasche
Ein Linux-Handheld für Hacker: Der Interrupt vereint Funkanalyse, RFID-Emulation und Terminalzugriff in einem offenen Gerät – jetzt auf Kickstarter.
(Bild: Interrupt Tech)
- Daniel Schwabe
Der "Interrupt" ist ein kompaktes Linux-Gerät für Penetrationstests, Hardwareanalyse und das experimentelle Arbeiten mit digitalen Systemen. Das Herz des Handhelds ist ein Raspberry Pi Zero 2 W. Der Einplatinenrechner ist mit einem Quad-Core ARM Cortex-A53 Prozessor (1 GHz) und 512 MB RAM ausgestattet. Der Pi Zero 2 W bietet eine Basis für Linux-basierte Anwendungen, inklusive WLAN (802.11ac) und Bluetooth 4.2. Damit lassen sich gängige Sicherheitstools direkt auf dem Gerät ausführen.
Das Gerät verfügt über einen 3,5-Zoll-Touchscreen (480 Pixel × 320 Pixel), eine eingebaute Tastatur, eine USB-C-Stromversorgung mit 2000 mAh Lithium-Polymer-Akku sowie einen MicroSD-Kartenslot für erweiterbaren Speicher. Über die von außen zugänglichen GPIO-Pins kann man zusätzliche Hardware anschließen oder den Interrupt-Handheld mit einem zu analysierenden System verbinden. Ein integrierter CC1101-Chip deckt den Sub-1-GHz-Bereich (300 bis 928 MHz) ab, wodurch sich Funkprotokolle für Garagentoröffner oder IoT-Geräte analysieren, speichern und wiedergeben lassen. Zusätzlich beherrscht der Interrupt RFID-Lesen und Emulieren sowie das Senden und Empfangen von IR-Signalen zur Steuerung haushaltsüblicher Geräte.
Die offene Architektur erlaubt Eingriffe ins System: Anwender können eigene Tools installieren, Skripte anpassen oder direkt am Kernel arbeiten. Die Hardware lässt sich zerlegen und Bauteile wie Akku oder Display kann man austauschen.
Videos by heise
Ein konkreter Anwendungsfall: In einem Sicherheitstest soll die Zugriffskontrolle eines Bürogebäudes überprüft werden. Mit dem Interrupt können RFID-Token der Mitarbeiter gelesen, analysiert und testweise emuliert werden. Parallel wird der Funkverkehr eines Zugangssystems mitgelesen und auf Schwachstellen hin untersucht. Alle Funktionen lassen sich direkt am Gerät steuern – entweder über die GUI oder das vollwertige Linux-Terminal.
Die Kickstarter-Kampagne für den Interrupt läuft bereits und hat schon ihr Ziel von 8935 Euro erreicht. Die Hardware ist fertig entwickelt, erste Prototypen werden im Feld getestet. Die Auslieferung der Geräte ist für Oktober/November 2025 geplant.
Der Einstiegspreis für Unterstützer beginnt bei 169 Dollar für das Basispaket. Interessierte Maker erhalten damit nicht nur ein vielseitiges Pentesting-Tool, sondern auch ein vollständig modifizierbares Open-Source-Gerät.
Wer jetzt schon ein cooles Handheld-Tool braucht, der findet bei uns eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau eines uLisp-basierten Mini-Computers.
(das)