Mozilla zieht mit dem Firefox-Sourcecode zu Microsoft GitHub um

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Mozilla hat das zentrale Repository für die Entwicklung des Firefox-Browsers nach GitHub verlegt. Damit ist der Wechsel der Versionsverwaltung von Mercurial nach Git abgeschlossen.

Die offizielle Bekanntmachung findet sich im Google-Docs-Dokument zum Git-Migrationsstatus. Demnach hat Mozilla die Migration am 30. April abgeschlossen.

Einheitliche Entwicklung mit Git

Byron "Glob" Jones, Senior Engineer Manager bei Mozilla, hatte den Umzug im November 2023 angekündigt. Bis dahin fand die Entwicklung zweigleisig mit den Versionsverwaltungssystemen Mercurial und Git statt. Sowohl Mercurial als auch Git sind Open-Source-Software. Die 2018 von Microsoft übernommene Plattform zum Verwalten von Git-Projekten GitHub ist nicht quelloffen, aber viele Open-Source-Projekte werden hier entwickelt.

Der Wechsel zur einheitlichen Entwicklung mit Git soll den Overhead reduzieren, der sich aus dem Einsatz von zwei Versionsverwaltungssystemen ergibt. Laut Jones stellte sie eine erhebliche Belastung für Teams dar, die teilweise ohnehin überlastet waren.

Eingeschränkte Nutzung

Allerdings findet die Weiterentwicklung von Firefox nicht wie bei vielen anderen Projekten direkt auf GitHub statt, sondern die Plattform dient vor allem als zentraler Platz für das Repository. Das Dokument zum Migrationsstatus vom April führt auf, was sich im Wesentlichen durch die Migration ändert. Wer bisher mit Git an Firefox mitentwickelt hat, braucht die Arbeitsabläufe nicht ändern.

Es wird auf absehbare Zeit keine Pull Requests über GitHub geben, und das Team sammelt die Issues nicht auf der Plattform. Stattdessen setzt Mozilla für Reviews, Issues und Änderungen weiter auf die Werkzeuge Bugzilla, Lando und Phabricator. Dass Mozilla an Letzterem festhält, ist ein wenig erstaunlich: Phacility, das Unternehmen hinter Phabricator, hat die Arbeit an dem Projekt allerdings 2021 eingestellt. Mit Phorge existiert ein Fork des Projekts.

Beim Umzug in guter Gesellschaft

Vor Firefox haben die Programmiersprachen Java und Python die Weiterentwicklung von Mecurial auf Git umgestellt. Bei Java dauerte es etwas länger: Die ersten Vorschläge zum Abschied von der Versionsverwaltung Mercurial gab es 2018, im Jahr darauf entschied man sich für Git und bis zum endgültigen Umzug zu GitHub vergingen weitere zwei Jahre.

Auch die Compiler-Infrastruktur LLVM ist 2019 nach GitHub gewechselt. Vorher nutzten die Verantwortlichen Apache Subversion (SVN) für die Versionsverwaltung.

Mike Hommey, der – unter anderem auf GitHub – als glandium auftritt, hat einen ausführlichen, inoffiziellen Guide zur Git-Migration geschrieben. In einem weiteren Blogbeitrag nennt er detaillierte Gründe für die Migration von Mercurial nach Git und die Wahl von GitHub als Plattform.

(rme)