Projektmanagement: Darf das Product Backlog sichtbar sein?
Ein Product Backlog ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt in der Produktentwicklung. Wer darf eigentlich hineinsehen?
(Bild: Iren_Geo/Shutterstock.com)
- Stefan Mintert
Moin.
Neulich haben wir in unserem eigenen Team darüber gesprochen, ob das Product Backlog innerhalb einer Firma öffentlich sichtbar sein darf. Da wir als externe Berater, POs und Coaches mit verschiedenen Kundenteams zu tun haben, hat jeder von uns andere Erfahrungen gemacht. Deshalb war es gar nicht so einfach, eine gemeinsame Antwort zu finden.
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Nach dem Gespräch habe ich folgende Sichtweise: Es sollte das Ziel sein, dass das Product Backlog und damit die Arbeitspakete des/der Entwicklerteams für jede Person im Unternehmen einsehbar sein sollen. Vorbehalte gegen diese Transparenz können sein:
- ein unbestimmtes GefĂĽhl des Teams, sich nicht in die Karten schauen zu lassen,
- die Sorge, sich angreifbar zu machen,
- die Angst vor häufigen Eingriffen in den Arbeitsablauf.
Alle drei Punkte rechtfertigen aus meiner Sicht, das Backlog vertraulich zu behandeln. Allerdings ist mit jedem einzelnen Punkt auch eine Erkenntnis verbunden: Hier muss sich etwas ändern.
Wenn sich Teams dadurch angreifbar machen, dass jemand sehen kann, woran sie arbeiten, stimmt etwas nicht. Vielleicht hat die Person die Priorisierung oder die Roadmap nicht verstanden. Das kann man hinterfragen und klären.
Vielleicht wird aber auch die Rolle des Product Owners, der das Backlog maĂźgeblich verantwortet, nicht ausreichend respektiert.
Egal, was zu den Vorbehalten gegen die Transparenz anzuführen ist: Die Ursachen müssen erkannt und ausgeräumt werden.
Hat man das geschafft, dann darf das Product Backlog sichtbar sein. Ob es ĂĽberhaupt sinnvoll ist, den Stakeholdern jedes kleine Bugticket und jede technische Aufgabe zu zeigen, ist eine andere Frage. Eine Darstellung des Entwicklungsfortschritts ĂĽber Meilensteine, Epics oder (echte) User Stories dĂĽrfte in der Regel besser und ausreichend sein.
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(rme)