Google verpasst Android und Chrome neue Bedienungshilfen

Anlässlich des jährlich stattfindenden Aktionstags zu "Digitaler Barrierefreiheit", hat Google Updates für Android und Chrome angekündigt.

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Google Neue Accessibility-Funktionen fĂĽr Android und Chrome.

Google kündigt neue Zugänglichkeits-Funktionen für Android und Chrome an.

(Bild: Google)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Google erweitert im Zuge des "Global Accessibility Awareness Day" (GAAD) die Bedienungshilfen auf Android und Chrome. Unter anderem kann Text von Webseiten auf dem Smartphone vergrößert werden, ohne das Layout zu zerstören. Laut dem Konzern hilft außerdem Gemini in Talkback dabei, die Barrierefreiheit zu verbessern.

Wie Google in seiner Ankündigung schreibt, kann die Funktion "Page Zoom" ("Zoomen") jetzt den Text vergrößern, "ohne das Layout der Webseite oder das Browsing-Erlebnis zu beeinträchtigen". Bislang ist beim Vergrößern einer Webseite in Chrome für Android die gesamte Seite so vergrößert worden, dass die Navigation beeinträchtigt wurde.

Page Zoom soll das Webseiten-Layout nicht zerstören.

(Bild: Google)

Wie schon bei der Desktop-Version des Chrome-Browsers kann diese Option entweder fĂĽr alle oder nur fĂĽr bestimmte Webseiten benutzt werden.

Die "Zoom"-Funktion findet man im Drei-Punkte-Menü in der oberen rechten Ecke des Browsers. Ist diese aktiviert, zeigt die App im unteren Bereich einen Schieberegler an, mit dem die Schriftgröße zwischen 50 und 300 Prozent verändert werden kann.

Darüber hinaus unterstützt der Chrome-Desktop-Browser nun optische Zeichenerkennung (OCR). Bei der Verwendung des Screenreaders oder Bildschirmlesegeräts ist es nun möglich, mit PDFs zu interagieren. Fortan können Nutzer Text in PDFs wie auf Webseiten markieren, kopieren und durchsuchen. Google hatte diese Funktion Anfang des Jahres zunächst als Betaversion eingeführt, jetzt steht sie für alle Nutzer auf dem Desktop zur Nutzung bereit.

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Google erweitert anlässlich des GAAD auch die Integration von Gemini mit Talkback auf Android. Gemini ist seit dem vergangenen Jahr Bestandteil des Screenreaders und wird dazu genutzt, Bilder auf dem Bildschirm zu identifizieren und zu beschreiben.

Android: Talkback kann jetzt Fragen zu Fotos sowie zum Inhalt des gesamten Bildschirms beantworten.

(Bild: Google)

Mit dem Update ist es laut Google jetzt möglich, Talkback Folgefragen zu einem Bild zu stellen – etwa welche Farbe ein Objekt hat, aus welchem Material es besteht und was noch auf dem Bild zu sehen ist, so das Unternehmen.

Mit der Expressive-Captions-Funktion sollen emotionale Momente genauer beschrieben werden. Aber vorerst nur auf Englisch.

(Bild: Google)

Google liefert auĂźerdem die sogenannte "Expressive Captions"-Funktion aus, die schon im Dezember 2024 angekĂĽndigt wurde. Bei diesem Feature handelt es sich um "Echtzeit-Untertitel fĂĽr alles, was einen Ton hat". Die Funktion soll in den meisten Apps des Smartphones bereitstehen und mithilfe von KI nicht nur transkribieren, "was jemand sagt, sondern auch, wie er es sagt".

So sollen Untertitel die Stimmung einer Situation wiedergeben. Als Beispiel nimmt Google ein FuĂźballspiel: Wenn der Moderator "tooooller Schuss" ruft, oder ein emotionales "Neeeein" statt "Nein" schreit, soll es in dieser Form auch in Text ĂĽbersetzt werden.

Google fügt auch Untertitel für weitere Geräusche hinzu, wie etwa das Pfeifen oder Räuspern von Personen. Zunächst wird die Funktion nur auf Englisch in den USA, Großbritannien, Kanada und Australien auf Geräten mit Android 15 und höher eingeführt. Wann sie in weiteren Sprachen bereitgestellt wird, verrät Google nicht.

(afl)