Google gibt nach: Nextcloud bekommt Zugriffsrechte für Android-App zurück

Wegen fehlender Zugriffsrechte lassen sich in der Nextcloud-App seit Monaten nur Mediendateien hochladen. Nun bekommt Nextcloud die Rechte von Google zurück.

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Laptop, Smartphone und Tablet an eine Wolke angeschlossen

(Bild: iX)

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Im Streit um die Android-App von Nextcloud hat Google nun angekündigt, die notwendigen Zugriffsrechte wiederherzustellen. Das berichtet das IT-Fachmagazin The Register. Zuvor hatten die Nextcloud-Entwickler dem US-Konzern in einem Forenbeitrag öffentlich vorgeworfen, die Rechte absichtlich entzogen zu haben, um die Nextcloud-App unbrauchbar zu machen. "Mit den Berechtigungen können wir die volle Funktionalität der Dateisynchronisierung wiederherstellen", erklärte Entwicklungsleiter Andy Scherzinger in dem Bericht. Es werde demnächst ein entsprechendes Update für die Nextcloud-App geben.

In dem Forenbeitrag berichteten die Entwickler, dass Google im September 2024 ein Update für die Nextcloud-App abgelehnt habe. Obwohl die App bereits seit der ersten Veröffentlichung im Jahr 2016 über umfassende Rechte zum Zugriff auf alle Dateitypen verfüge, habe das US-Unternehmen gefordert, dass Nextcloud den Dateizugriff in der App einschränken solle. Google habe diesen Schritt mit Sicherheitsbedenken begründet und auf "datenschutzfreundlichere Alternativen" verwiesen.

Zwar bietet Google tatsächlich weitere Optionen für den Umgang mit Dateien an, allerdings seien diese unzureichend gewesen, um die Funktionalität der Nextcloud-App beizubehalten. So ermöglicht etwa die MediaStore API eine Anbindung an die Cloud. Allerdings erlaube die Schnittstelle lediglich den Upload von Mediendateien. Für die Synchronisation anderer Dateitypen seien jedoch umfassende Rechte nötig. Letztlich seien die Entwickler den Forderungen von Google nachgekommen, um die App weiterhin im Play Store anbieten zu können.

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Indes sahen die Nextcloud-Entwickler im Vorgehen von Google ein Muster, um gegen Konkurrenten vorzugehen. Der Konzern habe Angst, gegen kleine Akteure wie Nextcloud verlieren zu können und nutze seine Marktmacht aus. Kleinen Unternehmen fehle es an den Ressourcen, sich dagegen zu verteidigen. Warum Google die Rechte tatsächlich widerrufen und nun wiederhergestellt hat, ist jedoch unklar. Eine Anfrage der iX-Redaktion beantwortete der Konzern nicht. Weiterhin sieht sich Google derzeit in den USA mit mehreren Kartellrechtsverfahren konfrontiert, etwa wegen seiner Monopolstellung im Online-Werbemarkt.

(sfe)