Alles auf KI: Cloud-Integration von Boomi vernetzt Firmendaten mit KI-Agenten
Boomi erweitert seine Cloud-Integrationsplattform um die Erstellung und Verwaltung von KI-Agenten. Zugekaufte Technologien ergänzen die Datenverwaltung.
CEO Steve Lucas auf der Boomi World Tour 2025
(Bild: Boomi)
- Arne Bauer
Auf seiner Hausmesse hat Boomi neue KI-Agenten und ein dazugehöriges Verwaltungstool für seine Cloud-Integrationsplattform angekündigt. Zudem gibt es eine Unterstützung für das Model Context Protocol (MCP) und eine neue Datenverwaltung auf Grundlage der im Dezember 2024 akquirierten Plattform Rivery. Mit diesen Erweiterungen reagiere Boomi auf den Bedarf seiner Kunden bei der Umsetzung von KI-Projekten, deren Daten unvollständig oder fragmentiert seien, so CEO Steve Lucas. Die Updates sollen die Plattform zu einer Schnittstelle für KI, Firmendaten und Prozessautomatisierung machen.
Für diese Schnittstelle setzt Boomi auf KI-Agenten, mit denen das Unternehmen die Anzahl der nötigen Prozessschritte reduzieren will. Dazu ist Boomi Agentstudio ab dem 24. Mai 2025 für alle Kunden verfügbar. Mit dieser Plattform sollen Kunden in einer Low-Code-Anwendung ohne Programmierkenntnisse eigene Agenten per Prompt erstellen können. Ebenso lassen sie sich im Agentstudio verwalten und ihr Einsatz im Unternehmen koordinieren. Durch die Integration mit dem Q-Index von Amazon sollen Agenten ein tiefes Kontextverständnis erlangen können.
Integrationsplattform bekommt vier neue KI-Agenten
Weiterhin stellte Boomi vier neue KI-Agenten vor, die sofort einsatzbereit und ohne zusätzliche Kosten in der Boomi Enterprise Plattform enthalten sind. So umfasst sie den Integration-Advisor-Agenten, mit dem sich Integrationsprozesse überprüfen lassen. Ebenfalls gibt es den API-Design-Agenten zur Erstellung von OpenAPI-Spezifikationen und den API-Dokumentations-Agenten zur automatischen Generierung von geschäftlichen und technischen Dokumentationen aus API-Definitionen.
Mit dem Data-Connector-Agenten lassen sich Konnektoren fĂĽr REST-basierte Datenquellen entwerfen und erstellen. AuĂźerdem erlaubt die neue Agent-Step-Funktion eine Einbettung registrierter Agenten in den Process Canvas von Boomi. Ebenfalls ist der Agent Control Tower als Managementanwendung ein Teil des Agentstudio. Er soll Ăśberwachung, Richtlinienkontrolle und Audit-Funktionen fĂĽr KI-Agenten in hybriden und Multi-Cloud-Umgebungen bieten.
Aufgekaufte Technologien erweitern Enterprise Platform
Mit der Anbindung der Boomi Data Integration auf der Basis von Rivery verfügt die Enterprise Platform über zusätzliche Funktionen bei der Datenverwaltung. Sie umfassen automatisierte Datenpipelines und Change Data Capture (CDC), um Daten aus unterschiedlichen Quellen aufzunehmen, umzuwandeln und für Analysen und KI-Anwendungen bereitzustellen. Durch die Akquisition des Anbieters für verwalteten Datentransfer Thru erweitert Boomi seine Integrationsplattform zudem um die Handhabung von unstrukturierten Daten wie Dateien oder Bildern.
Weiterhin umfasst die Plattform jetzt ein API-Management, mit dem sich externe Tools und Ressourcen an die KI-Agenten anbinden lassen. Dazu unterstützt die Plattform das Model Context Protocol (MCP). Mit dem offenen Standard soll eine sichere bidirektionale Verbindung zwischen Unternehmensdaten möglich sein, etwa aus ERP-Systemen, und KI-gesteuerten Werkzeugen. Künftig soll ein MCP-Gateway die Aggregation und Erkennung von Tools unter Wahrung von Sicherheit und Governance erleichtern.
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Ferner gab Boomi eine mehrjährige Kooperation mit Amazon Web Services (AWS) bekannt. Das Ziel ist die gemeinsame Unterstützung von Kunden bei der Erstellung, Verwaltung und Steuerung generativer KI-Agenten sowie bei Migrationen von SAP-Anwendungen auf AWS. Zudem erhält der Agent Control Tower eine Integration in Amazon Bedrock und die Plattform bekommt neue native Konnektoren für AWS-Dienste wie AWS Lambda, Amazon Bedrock, DynamoDB, und den Selling Partner Appstore.
(sfe)