Stalkerware: Wenn der Partner bespitzelt
Mit Stalkerware bespitzeln Menschen ihre Liebsten heimlich über deren Smartphones – rechtlichen und moralischen Bedenken zum Trotz
"Hallo, ich will die WhatsApp-Nachrichten meiner Freundin lesen. Sie darf davon nichts mitbekommen. FlexiSpy wurde installiert und überträgt andere Daten. Was kann ich machen?" – Mit einer solchen Nachricht haben wir den Kundenservice von FlexiSpy-Anbieter Vervata angeschrieben, der bereitwillig Hilfe leistete, um das Problem zu beheben.
FlexiSpy ist eine Überwachungssoftware. Stalkerware nennt man im Fachjargon derartige Programme: Software zum Stalken. Sie ist darauf ausgelegt, heimlich auf einem Smartphone installiert zu werden – mit dem Ziel, den Besitzer umfassend auszuspionieren. Ohne dessen Zustimmung ist das illegal. Sowohl Anbieter als auch Nutzer können sich strafbar machen, sogar in mehrerlei Hinsicht. Dennoch: Auf dem Geschäft mit der heimlichen Überwachung fußt eine ganze Industrie. Neben FlexiSpy-Anbieter Vervata gibt es zig andere dubiose Firmen, die Stalkerware im Netz feilbieten.
- Stalkerware wird mehr oder weniger offen zur PartnerĂĽberwachung angepriesen.
- Das ist weder erlaubt, noch von App-Stores toleriert – und ist dennoch ein blühender Geschäftsbereich.
- Experten sprechen von digitaler Gewalt.
Manche Anbieter vermarkten ihre Produkte vordergründig als Apps zur Kindersicherung, andere, darunter auch FlexiSpy, zielen expliziter auf niedere Instinkte ab. "Wenn Sie in einer festen Beziehung, verantwortlich für ein Kind sind, oder einen Mitarbeiter verwalten – Sie sind verpflichtet zu wissen – Finden Sie die Wahrheit heraus, spionieren Sie auf ihrem Telefon, Tablett oder Computer" ist in holprigem Deutsch auf der FlexiSpy-Webseite zu lesen.
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