Modulare Infrastruktur: Dell startet Private Cloud für VMware, Nutanix & Co.

Dell stellt auf seiner Hausmesse eine neue Private Cloud für verschiedene Betriebsumgebungen vor. Zum Release steht jedoch nur VMware zur Verfügung.

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Server in einer Wolke

(Bild: iX)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Arne Bauer
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Auf der diesjährigen Dell Technologies World hat Dell seine neue Private Cloud vorgestellt. Mit ihr können Kunden unterschiedliche Cloud-Betriebsumgebungen nutzen, etwa VMware, Nutanix oder Red Hat. Dazu stellt der US-Konzern vorgefertigte Blueprints bereit, die auf beliebigen Servern und Storage-Systemen von Dell zum Einsatz kommen können. Zudem verspricht das Unternehmen, dass die Bereitstellung eines vollständigen Clusters im Vergleich zu anderen Tools rund 90 Prozent weniger Schritte erfordern soll und nach zweieinhalb Stunden abgeschlossen ist. Manuelle Eingriffe nach der Initialkonfiguration seien nicht nötig.

Kunden können die notwendigen Lizenzen direkt bei Dell kaufen oder bereits vorhandene Lizenzen nutzen. Zum Start bietet der US-Konzern nur VMware vSphere an, Blueprints für andere Umgebungen sollen in der zweiten Jahreshälfte folgen. Außerdem können Unternehmen ihre bestehenden Server- und Speichersysteme weiterverwenden und verschiedene Cloud-Stacks nutzen, ohne ihre Hardware austauschen zu müssen oder in Abhängigkeiten von Hardware-Herstellern zu geraten. Somit soll eine Abkopplung von proprietären Lizenzmodellen und eine höhere Investitionssicherheit möglich sein.

Hinter dem neuen Cloud-Dienst steckt ein Umbau der Infrastrukturstrategie. Anstelle von dreischichtigen Architekturen und hyperkonvergenten Systemen, die oft an einen Hypervisor gebunden sind, strebt der US-Konzern eine modulare Infrastruktur zwischen Private-Cloud-Stacks an. Dell selbst spricht von einer disaggregierten Infrastruktur. Mit ihr sollen sich die drei Komponenten Rechenleistung, Speicher und Netzwerk entkoppeln und über eine zentrale Software verwalten und steuern lassen. Somit will Dell die Bereitstellung privater Cloudumgebungen beschleunigen und eine Verwaltung des gesamten Lebenszyklus bieten.

Die technische Basis der Private Cloud bildet die neue Dell Automation Platform. Sie soll Kunden bei der automatischen Bereitstellung von Software sowie der Verwaltung und dem Betrieb ihrer lokalen Dell-Infrastruktur unterstützen. Dazu umfasst sie etwa ein abgesichertes Zero-Touch-Onboarding, ein zentralisiertes Management und eine AIOps-Unterstützung zur automatisierten Betriebsoptimierung. Unabhängig von der Private Cloud ist ein eigenständiger Release der Automation Platform ebenfalls für die zweite Jahreshälfte geplant.

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Ebenfalls präsentierte das US-Unternehmen neue Funktionen für Dell NativeEdge. Sie umfassen eine richtlinienbasierte Lastensteuerung sowie Backups und Migrationen von virtuellen Maschinen. Diese Features sollen nicht nur mit aktueller Dell-Hardware nutzbar sein, sondern auch Legacy-Produkte und Hardware anderer Hersteller unterstützen. Neben Änderungen bei der Infrastruktur von Rechenzentren stellte Dell auf seiner Hausmesse auch neue Server der PowerEdge-Reihe für KI-Anwendungen vor.

(sfe)