Latent Reflection (2025): Die Gedanken einer KI als Kunstprojekt

Der Künstler Rootkid isoliert in einem Experiment ein LLM auf minimaler Hardware und lässt es seine Gedanken auf einem Display anzeigen.

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LED-Segment-Display mit den Gedanken eines LLM

(Bild: rootkid_art@youtube)

Lesezeit: 7 Min.
Inhaltsverzeichnis

Das Werk "Latent Reflection" des Digitalkünstlers und Makers "Rootkid" ist eine elektronische Installation mit einer 6 x 16 Matrix aus miteinander verbundenen 16-Segment-LED-Modulen. Offen auf einer Aluminiumplatte montiert, läuft auf einem Raspberry Pi 4B Einplatinencomputer kontinuierlich ein quantisiertes Llama 3.2-3B-Sprachmodell. Durch einen speziellen Prompt wird dem LLM eine Rolle aufgeprägt, die das Modell dazu veranlasst, introspektiv über seine endliche Existenz nachzudenken.

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Die generierten Gedanken erscheinen Wort für Wort auf dem segmentierten LED-Display und entfalten sich fortwährend, bis der Systemspeicher erschöpft ist und ein Reset ausgelöst wird. Die sichtbare Elektronik und die flüchtigen Textanzeigen zeigen Themen wie offenes Bewusstsein, technologische Grenzen und zyklische Vergänglichkeit auf. Das Kunstwerk untersucht das Konzept der künstlichen Selbstwahrnehmung, indem es laut des Künstlers "die ungeschützten Reflexionen einer KI über ihren eigenen begrenzten und vergänglichen Zustand öffentlich visualisiert".

(Bild: rootkid_art@youtube)

Spannend ist auch die Hardware und der Entstehungsprozess in typischer Maker-Manier. Seit dem Film "Wargames" finde ich diese LED-Anzeigen ohnehin fantastisch. Also konnte ich nicht widerstehen, einen eigenen Test (ohne Hardware) durchzuführen.