Open-Source-Editor von Microsoft: Mit Rust auf der Kommandozeile
Wer in 64-Bit-Windows einen integrierten Kommandozeilen-Editor vermisst, findet jetzt ein Open-Source-Tool, das demnächst Bestandteil von Windows 11 wird.
(Bild: Wachiwit/Shutterstock.com)
Auf der Microsoft Build gab es nicht nur die groĂźen AnkĂĽndigungen, die sich vor allem um das Thema KĂĽnstliche Intelligenz (KI) drehten, sondern auch kleinere Neuigkeiten, darunter einige Open-Source-Projekte.
Neben dem Windows Subsystem fĂĽr Linux (WSL) ist mit Microsoft Edit ein neuer Kommandozeilen-Editor als Open-Source-Projekt verfĂĽgbar.
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Schlank und in Rust
Der Editor soll keinen groĂźen Funktionsumfang bieten, sondern vor allem schlank sein. Er ist knapp 250 KByte groĂź. Um die Bedienung einfach zu halten, handelt es sich bewusst um keinen modalen Editor wie Vim. Der Blogbeitrag mit der AnkĂĽndigung von Microsoft Edit verweist auf die "How Do I Exit Vim?"-Memes, die sich unter anderem in einigen Reddit-Posts finden.
Microsoft hat den Sourcecode auf GitHub veröffentlicht, und ein Blick auf das Repository zeigt, dass der Code zu 100 Prozent in Rust geschrieben ist.
(Bild:Â Microsoft)
Wie es sich für einen Kommandozeilen-Editor gehört, sind alle Funktionen über Tastenkürzel erreichbar, die sich an den Shortcuts in Microsofts Source-Code-Editor Visual Studio Code orientieren.
Microsoft Edit befindet sich laut der Ankündigung in einer frühen Phase und bietet derzeit nur rudimentäre Funktionen: Der Editor kann mehrere Dateien gleichzeitig öffnen und über ein Tastenkürzel zwischen den Dateien wechseln. Optional bricht er Zeilen automatisch um. Die Funktion zum Suchen und Ersetzen verarbeitet reguläre Ausdrücke.
(Bild:Â Microsoft)
Einzug in Windows
Derzeit ist Microsoft Edit über das GitHub-Repository sowohl für Windows als auch für Linux verfügbar. In den kommenden Monaten will Microsoft eine Preview-Version über das Windows-Insider-Programm verteilen und später in Windows 11 integrieren.
Die Motivation fĂĽr den neuen Kommandozeilen-Editor war laut dem Blogbeitrag mit der AnkĂĽndigung, dass der MS-DOS-Editor nur noch in den 32-Bit-Versionen von Windows, aber nicht in den 64-Bit-Varianten enthalten ist und aus Microsofts Sicht einen Nachfolger braucht.
Trotz des frühen Stadiums trägt Microsoft Edit bereits die Versionsnummer 1.0.0.
(rme)