Noch mehr KI: RHEL und OpenShift bekommen KI-Assistenz mit "Lightspeed"
Nutzer von RHEL und OpenShift können nun Dokumentationen mit KI-Unterstützung abrufen. Zudem bringt Red Hat ein Management-Tool für Edge-Geräte.
(Bild: tomeqs/Shutterstock.com)
- Udo Seidel
Red Hat hat seine Linux-Distribution Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und seine Container-Plattform OpenShift um KI-Funktionen erweitert. Mit Lightspeed können Nutzer per KI-Chatbot auf Dokumentationen, Handbücher und Praxistipps zugreifen. In einer technischen Vorschau können Anwender auch Informationen zu eigenen Kubernetes-Clustern erfragen. Damit geht die mögliche Hilfe von Lightspeed über das Lesen der allgemein verfügbaren Dokumente hinaus und ist kundenspezifisch. Ebenfalls in einer technischen Vorschau können Kunden Lightspeed mit eigenem Wissen anreichern.
Red Hat AI bekommt Llama und MCP
Weiterhin gibt es neue Entwicklungen bei Red Hat AI selbst. In einer Vorschauversion für Entwickler ist nun die ursprünglich von Meta entwickelte Llama-Technik integriert. Ebenfalls dabei ist das Model Context Protocol (MCP). Es ist als Standard im Bereich der agentenbasierten KI verbreitet und soll eine einheitliche Architektur bieten, mit der Sprachmodelle auf Dateien, Schnittstellen und Werkzeuge zugreifen können. Zudem ist Red Hat AI jetzt auch im Google-Cloud-Marktplatz verfügbar, zusätzlich zu AWS und Azure.
Außerdem stellte das Unternehmen den Red Hat Edge Manager vor. Mit ihm lassen sich Edge-Geräte und deren Anwendungen verwalten. Die Software-Steuerung analog zum Management mehrerer Kubernetes-Cluster als Einheit. Die Kommunikation mit den Endgeräten erfolgt über mTLS. Bei Hardware-Verwaltung kommen etwa das FIDO Device Onboarding zum Einsatz. Das Tool erscheint zunächst als technische Vorschau und basiert auf Red Hat Device Edge, einem anpassten RHEL für den Betrieb von Infrastrukturen außerhalb des Rechenzentrums.
RHEL kommt auf vier Räder
Bereits 2021 hatte Red Hat angekĂĽndigt, ein Betriebssystem fĂĽr Software-defined Vehicles (SDV) liefern zu wollen, bei denen wesentliche Fahrzeug-Funktionen in Software implementiert sind. Die Grundlage dafĂĽr soll Red Hat Device Edge bilden. FĂĽr den Praxiseinsatz muss das System jedoch verschiedene Auflagen erfĂĽllen, etwa die funktionale Sicherheit von StraĂźenfahrzeugen und deren Verwaltung. Ăśber ein entsprechendes Zertifikat verfĂĽgt das Unternehmen fĂĽr seine Plattform bereits. Im Herbst 2025 will Red Hat dann sein Betriebssystem fĂĽr SDV vorstellen.
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Ebenfalls kündigte Red Hat auf seiner Hausmesse offiziell die Veröffentlichung von RHEL 10 an. Die Linux-Distribution umfasst einen sogenannten Image-Modus, mit dem Admin ihre Systeme mit weniger Unterbrechungen auf dem aktuellen Stand halten können. Außerdem implementierten die Entwickler neue Verschlüsselungsstandards, die den Möglichkeiten von Quantencomputern besser standhalten sollen. Zudem stellte das Unternehmen einen virtuellen Inferenzserver für trainierte KI-Modelle in Kubernetes-Containern vor.
(sfe)