Putin: Dienste von Microsoft, Zoom & Co. sollten in Russland "erwürgt" werden
Trotz ihrer Ankündigung, Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine zu verlassen, machen manche westlichen Firmen weiter Geschäfte dort. Das kritisiert Putin.
(Bild: miss.cabul/Shutterstock.com)
Russlands Präsident Wladimir Putin hat erklärt, dass ausländische Konzerne, die das Land zwar offiziell verlassen haben, aber dort weiterhin ihre Dienste anbieten, "erwürgt" werden sollen. Das berichtet die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı nach einem Treffen Putins mit Vertretern verschiedener Firmen. Namentlich genannt hat er demnach Microsoft und Zoom, die in Russland weiterhin Geld machen würden. Beide hätten als Reaktion auf die russische Großoffensive gegen die Ukraine angekündigt, dass sie das Land verlassen würden. Komplett umgesetzt haben sie das aber nicht.
Ruf nach russischen Alternativen
Putins Äußerung kam demnach als Antwort auf eine konkrete Nachfrage, was gegen Firmen unternommen werden solle, die weiterhin Profite in Russland machen würden. Darauf habe er geantwortet: "Wir müssen sie erwürgen, da stimme ich vollkommen zu. Ich sage das, ohne dass es mir peinlich ist, denn sie versuchen uns zu erdrosseln. Wir müssen uns revanchieren." Was er damit konkret meint, geht aus der Meldung nicht hervor. Einmal mehr habe er aber eingefordert, dass in Russland lokale Alternativen zu beliebten Diensten entwickelt werden. Außerdem sollten die Menschen in Russland aufhören, Dienste zu benutzen, die "schlechte Angewohnheiten" enthalten.
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Seit Russland infolge der großangelegten Offensive gegen die Ukraine und der Eskalation des Angriffskriegs von zahlreichen Staaten und Unternehmen boykottiert wird, gibt es immer wieder Berichte über Versuche, in dem Land eigene Alternativen voranzutreiben – bislang aber meist mit wenig Erfolg. Zuletzt hieß es etwa im März, dass dort Lithografie-Systeme entwickelt wurden, die sich für 350-Nanometer-Chips eignen. Westliche und asiatische Chipfertiger haben solche bereits in den 90er-Jahren hergestellt. Auch die Entwicklung einer eigenen Spielkonsole läuft nur schleppend an.
(mho)