Schick, aber unfertig: Ein erster Blick auf Android 16 mit Material 3 Expressive

Material 3 Expressive ist das nächste größere Redesign für Android. Ein erster Blick auf die unfertige Vorabversion.

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Android 16 QPR1 mit M3E

Andorid 16 QPR1: Ein erster Blick auf Googles Material 3 Expressive.

(Bild: heise online/afl)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Google hat mit der Version Android 16 QPR1 einen Ausblick auf die neue Designsprache Material 3 Expressive geliefert. Fertig ist der Umbau zwar noch nicht, er zeigt aber auf, was Nutzer erwarten können.

Laut Google ist Material 3 Expressive die am umfangreichsten erforschte Designsprache des Konzerns, die eine breite Nutzerschicht über Generationen hinweg ansprechen soll. Die Unterschiede zur 2021 eingeführten Designsprache "Material You" sind eindeutig vorhanden. Alle geplanten Änderungen sind jedoch noch nicht zu finden – einige der offensichtlichsten Neuerungen hat Google bereits integriert.

Google erwähnt in der Ankündigung, dass die neue OS-Version "aktualisierte dynamische Farbthemen, responsive Komponenten und eine neue Typografie, mit der die Geräte stärker individualisiert werden können", mit sich bringen. Zunächst fällt in der QPR1-Beta die Hintergrundunschärfe in der Benachrichtigungsleiste, den Schnelleinstellungen und in der App-Übersicht auf. Dass die Funktion "At a Glance" links oben auf dem Homescreen verkleinert wurde, merkt man nur im direkten Vergleich mit dem bisherigen Design.

Android 16 Material 3 Expressive – Mehr Hintergrundunschärfe und mehr Platz in den Schnelleinstellungen

(Bild: heise online/afl)

Durch die Hintergrundunschärfe schimmern stets Farbnuancen des Bildschirmhintergrunds hindurch, was eine gewisse Leichtigkeit im Vergleich zu den bisher verwendeten einfarbigen und intransparenten Hintergründen erzeugt. Eine wirklich neue Idee ist diese Lösung indes nicht: In anderen Betriebssystemen wird der Effekt schon seit Jahren eingesetzt.

Mehr Platz bietet Google mit Material 3 Expressive in den Schnelleinstellungen: Die einzelnen Bedienelemente wie WLAN, Bluetooth und Co. können in ihrer Größe verändert werden, sodass 16 von ihnen auf einem Screen untergebracht werden können.

Android 16 QPR 1 Materal 3 Expressive – Mehr Platz in den Schnelleinstellungen und neue Task-Switcher-Option

(Bild: heise online/afl)

Neu gestaltet ist außerdem der Helligkeitsregler, der weniger abgerundet ist und einen schmalen Querbalken erhalten hat. Die gleichen Designänderungen sind auch bei den Lautstärke- und Medienreglern zu finden. Zudem hat der Task-Switcher ein Drop-down-Menü erhalten.

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Was nicht sicht- aber spĂĽrbar ist: Google hat schon das angekĂĽndigte haptische Feedback beim Wegwischen einer Benachrichtigung ins System integriert. Auch die neuen Animationen beim Ausblenden einer Benachrichtigung, bei denen die danebenliegenden Benachrichtigungen auf die Interaktion reagieren, sind bereits an Bord und sollen ein dynamischeres GefĂĽhl bei der Nutzung produzieren.

Ebenso neu ist das sogenannte "Magic Portrait", mit dem Nutzer den Sperrbildschirm aufpeppen können. Mit der Funktion kann ein eigenes Bild auf dem Sperrbildschirm mit unterschiedlich geformten Rahmen und verschiedenfarbigen Hintergründen versehen werden. Leider kann das Bild bislang nicht mittig im Rahmen platziert werden, was aufzeigt, dass die Funktion noch nicht ganz fertig ist.

Noch nicht ganz fertig: Die Magic-Portrait-Funktion fĂĽr den Sperrbildschirm.

(Bild: heise online /afl)

Zudem kann das Bild mit einem 3D-Effekt versehen werden, wodurch es räumlicher anmuten soll. Ebenso können auf dem Sperrbildschirm diverse Wettereffekte wie Regen oder Nebel angewendet werden – auch die lokale Witterung.

Googles Beta des Redesigns für Android 16 (und Wear OS 6) hat noch nicht alle Neuerungen, die der Konzern im Zuge der Android-Show am 13. Mai angekündigt hat. So fehlen etwa einige der Farboptionen und Schriften. Auch von den neu entworfenen Google-Apps wie Mail, Maps und weiteren ist noch nichts zu sehen. Die aktualisierten Apps dürften im Laufe der nächsten Monate allmählich bereitgestellt werden.

Dass die Vorabversion mit Material 3 Expressive noch nicht vollkommen fertig ist, überrascht nicht. Google wird das Update nämlich erst später im Jahr – vermutlich im September – veröffentlichen. Die von Google für das zweite Quartal versprochene stabile Version von Android 16 kommt leider zunächst ohne das neue Design.

Apropos Apps: Damit das Gesamtbild des Redesigns für Android ein Rundes wird, müssten idealerweise auch sämtliche App-Entwickler mitziehen und ihre Anwendungen den neuen Designrichtlinien anpassen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass sich manche damit gerne viel Zeit lassen. Selbst einige große Unternehmen wie Amazon oder Disney haben es nicht einmal bis heute geschafft, ihre App-Icons für die dynamische Farbpalette von Material You zu optimieren.

Die Android 16 QPR1-Version steht seit dem 20. Mai für interessierte Besitzer eines Pixel 6 und neuer zum Ausprobieren bereit. Wer sie testen möchte, muss sein Gerät auf der Android-Beta-Webseite registrieren, anschließend wird die Version als Over-the-Air-Update in den Systemeinstellungen angeboten.

Auch wenn die Betasoftware überraschend stabil läuft, ist bei der Installation Vorsicht geboten: Sie dürfte noch Fehler aufweisen.

(afl)