Opera bringt mit Neon einen KI-Browser auf den Markt

Opera Neon soll die Intentionen des Nutzers verstehen und Aufgaben übernehmen. Dafür bekommt der Browser einen integrierten KI-Agenten.

vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Opera Neon

Opera Neon

(Bild: Opera)

Lesezeit: 3 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Opera Neon soll mehr als ein KI-Agent sein, nämlich ein echter agentischer KI-Browser. Ursprünglich hatte Opera bereits einen KI-Agenten als Browser-Operator vorgestellt. Er sollte in den normalen Browser integriert werden. Man kann auch nach wie vor mit dem KI-Agenten in Opera Neon chatten, neu ist aber, dass der KI-Browser umfangreicher Aufgaben übernehmen und man ihn für einen auf die Suche schicken kann.

Videos by heise

Neon führt die meisten Aufgaben laut Opera lokal im Browser aus – so sollen Privatsphäre und Sicherheit gewahrt werden. Allerdings heißt es in einer Pressemitteilung auch, Opera setze KI-Agenten ein, die außerhalb des Browsers arbeiten – in einer virtuellen Maschine, die in der Cloud gehostet wird, und das ausschließlich in Europa. Diese Agenten sollen dann auch weiterarbeiten können, wenn die Auftraggeber offline gehen. Als Beispiel nennt Opera, können Menschen "den Browser bitten, ein Spiel, einen Bericht, einen Codeschnipsel oder sogar eine Webseite zu erstellen." Es sei auch möglich, dass Opera Neon mehrere Aufgaben gleichzeitig abarbeitet.

Zunächst ist der KI-Agenten-Browser über eine Warteliste verfügbar. Es handelt sich um ein Premium-Abonnementprodukt, wird also offenbar nicht kostenlos verfügbar gemacht. Wir haben bisher noch keinen Zugang. In einer Vorschau sieht der Browser schick dunkel gehalten aus, in der Seitenleiste gibt es die Optionen, mit dem KI-Agenten zu chatten oder ihn etwas machen zu lassen. Dabei unterscheidet Opera in "Do" und "Make". Do steht für den Browser Operator, der Webseiten verstehen und auch beispielsweise ein Formular ausfüllen kann. Make hingegen sei eine eigene KI-Engine, die für den Nutzer arbeitet, auch wenn dieser offline sei. Die Aufgaben sind umfassender und werden orchestriert.

Die KI-Engine habe Opera selbst entwickelt – sie nutze die weltweit besten Modelle. Konkreter, welche Modelle das seien, wird es an dieser Stelle nicht. Um eine Webseite zu verstehen, nutzt Opera Neon keine Screenshots und Pixel, wie viele KI-Agenten, sondern die Document-Object-Model-Struktur. Diese bestimmt, wie das Layout einer Webseite aussieht.

Opera verweist auch darauf, dass sie bereits 2016 einen Browser namens Opera Neon herausgebracht hatten. Tatsächlich habe man viele Elemente von damals in den neuen KI-Agenten-Browser übernommen, etwa den Messenger in der Seitenleiste und den Split-Screen.

Auch andere KI-Anbieter wollen KI-Browser anbieten, OpenAI arbeitet daran, ebenso wie Perplexity. Gleichzeitig integriert etwa Google in Chrome KI-Funktionen.

Siehe auch:

(emw)