KI-Update kompakt: ChatGPT, KI-Gigafactory, Mistral AI, Spaitial

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

vorlesen Druckansicht

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Lesezeit: 4 Min.
Von
Inhaltsverzeichnis

OpenAI, der Hersteller des KI-Assistenten ChatGPT, plant die Einführung eines Single-Sign-on-Dienstes. Entwickler können sich bereits bewerben, um die Einmalanmeldung mit ChatGPT zu testen. Mit monatlich 600 Millionen aktiven Nutzern – etwas weniger als Meta AI – könnte OpenAI eine beachtliche Nutzerbasis für diesen Dienst mobilisieren.

Der Vorstoß reiht sich ein in OpenAIs breitere Expansionsstrategie, die Shopping-Funktionen, einen Browser und möglicherweise sogar ein soziales Netzwerk umfasst. Wie bei anderen Tech-Giganten ermöglicht ein Single-Sign-on-Dienst nicht nur vereinfachte Anmeldeprozesse, sondern auch den wertvollen Austausch von Nutzerinformationen zwischen Plattformen.

Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, organisiert seine KI-Abteilung in zwei spezialisierte Teams um: "AI Products" und "AGI Foundations". Ersteres konzentriert sich auf den Meta-AI-Assistenten und KI-Funktionen für die sozialen Plattformen des Unternehmens, während letzteres die Llama-Modelle weiterentwickelt und an Technologien für Sprachverarbeitung und logischem Denken arbeitet.

Die Umstrukturierung erfolgt in einer herausfordernden Phase für Metas KI-Ambitionen. Das Unternehmen sieht sich bei offenen Modellen starker Konkurrenz durch DeepSeek ausgesetzt, während die aktuellen Llama-4-Modelle nicht die erhoffte Leistung liefern und die Veröffentlichung des größten Modells verschoben wurde. Entlassungen sind trotz der Neuorganisation nicht geplant.

Mehrere deutsche Technologieunternehmen planen den gemeinsamen Bau eines KI-Rechenzentrums. SAP, Deutsche Telekom, Ionos, die Schwarz-Gruppe und Siemens verhandeln ĂĽber eine Bewerbung bei der EU fĂĽr eine solche "KI-Gigafabrik".

Das Vorhaben ist Teil der EU-Initiative "InvestAI", die einen 20-Milliarden-Euro-Fonds für fünf europäische KI-Rechenzentren vorsieht. Diese sollen ab 2026 entstehen, wobei wesentliche Details zu Standorten und Finanzierung noch ungeklärt sind.

Mistral AI, ein französisches KI-Unternehmen, erweitert sein Angebot mit einer neuen Agents API. Diese verwandelt Sprachmodelle in vernetzte, handlungsfähige Systeme, die eigenständig Aufgaben ausführen, miteinander kommunizieren und externe Dienste einbinden können.

Die Agenten können Python-Code ausführen, im Web recherchieren oder Bilder erstellen. Ein zentraler Vorteil liegt in der Fähigkeit, Gesprächskontexte langfristig zu bewahren – auch über Unterbrechungen hinweg. Besonders interessant ist die Orchestrierung spezialisierter Agenten, die dynamisch zusammenarbeiten, etwa wenn ein Finanzagent einen Websuch-Agenten für aktuelle Marktdaten hinzuzieht. Mit dieser Entwicklung positioniert sich Mistral im wachsenden Markt für KI-Agenten, der zunehmend als nächste Evolutionsstufe nach reinen Sprachmodellen gilt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Das deutsch-britische Start-up Spaitial entwickelt sogenannte Spatial Foundation Models, die dreidimensionale Welten erzeugen und verstehen können. Anders als herkömmliche KI-Systeme arbeiten diese Modelle direkt mit räumlichen Strukturen und können aus einfachen Bildern, Videos oder Textbeschreibungen fotorealistische 3D-Szenen generieren.

Für den Aufbau hat das Unternehmen eine Finanzierung von 13 Millionen US-Dollar eingesammelt, hauptsächlich von Earlybird Venture Capital. Anwendungen sieht Spaitial in der Spieleentwicklung, Filmproduktion, AR/VR sowie bei digitalen Zwillingen und in der Robotik – überall dort, wo physikalisches Raumverständnis entscheidend ist.

Podcast: KI-Update
KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Salesforce, ein US-Softwareunternehmen, übernimmt den Datenintegrationsspezialisten Informatica für rund acht Milliarden US-Dollar. Die Akquisition soll die Datengrundlage von Salesforce erweitern – ein entscheidender Schritt für den Einsatz agentenbasierter KI.

Mit Informaticas Expertise im KI-gestützten Cloud-Datenmanagement verbessert Salesforce seine Kontrolle über Unternehmensdaten und kann generative KI tiefer in seine Produkte einbinden. "Gemeinsam werden Salesforce und Informatica die umfassendste, agentenfähige Datenplattform der Branche schaffen", erklärte Marc Benioff, CEO von Salesforce das Ziel.

Das KI-Unternehmen Anthropic hat seinen Assistenten Claude mit einem Sprachmodus ausgestattet. Nutzer der Smartphone-Apps können nun gesprochene Unterhaltungen führen. Dies ist besonders praktisch, wenn "die Hände beschäftigt sind, der Verstand aber nicht", wie das Unternehmen mitteilt.

Der auf Claude Sonnet 4 basierende Sprachmodus zeigt ergänzend die wichtigsten Punkte auf dem Bildschirm an und ermöglicht nahtlose Wechsel zwischen Text und Sprache. Die zunächst nur englischsprachige Funktion wird in den kommenden Wochen ausgerollt. Claude folgt damit seinen Konkurrenten ChatGPT, Gemini Live, Perplexity und Grok, die bereits seit längerem Sprachfunktionen anbieten.

(igr)