Rückkehr von Palmer Luckey: Meta und Anduril bauen AR-Brille fürs US-Militär

Nachdem er Donald Trumps ersten Wahlkampf unterstützt hat, wurde Palmer Luckey von Facebook gefeuert. Nun ist Trump zurück und Luckey arbeitet wieder mit Meta.

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Zwei lachende Männer

Palmer Luckey und Mark Zuckerberg

(Bild: Anduril)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Facebook-Mutterkonzern Meta und das Rüstungs-Start-up Anduril wollen gemeinsam ein AR-System namens EagleEye entwickeln, dass die Wahrnehmung von US-Soldaten und -Soldatinnen deutlich erweitern soll. Das geht aus einer Mitteilung der Firmen und einem Bericht des Wall Street Journal hervor. Damit werden auch Meta-Chef Mark Zuckerberg und Anduril-Mitgründer Palmer Luckey wieder vereint, nachdem letzter aus seiner VR-Firma Oculus gedrängt worden war, weil er Donald Trump vor seinem ersten Wahlsieg 2016 unterstützt hat. Gemeinsam wollen sie nun auch dafür sorgen, dass die Steuerung von KI-Waffensystemen in der US-Armee erleichtert wird.

Wie das Wall Street Journal ausführt, haben der Social-Media-Konzern und das Rüstungs-Start-up gemeinsam für einen Auftrag der US-Armee geboten, die für spezielle VR-Geräte 100 Millionen US-Dollar zahlen will. Der Auftrag ist demnach Teil eines ungleich größeren Projekts für Headsets, das insgesamt 22 Milliarden US-Dollar umfasst. Meta und Anduril arbeiten dafür an Geräten, die mit Sensoren ausgestattet sind, um das Gehör und die Sicht der Soldaten und Soldatinnen zu verbessern. Außerdem sollen sich darüber KI-Waffensysteme steuern lassen. Beide wollen das Projekt demnach auf jeden Fall weiter vorantreiben, unabhängig davon, ob sie den Militärauftrag letztlich bekommen, oder nicht.

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Luckey, der als Chef von Oculus bei Facebook erst stummgeschaltet und dann gefeuert worden war, nachdem er Trumps ersten Präsidentschaftswahlkampf unterstützt hat, kostet seine Genugtuung über die Kooperation nun aus. "Ich war erfolgreich", sagte er jetzt der US-Zeitung: "Ich habe nicht nur Meta sondern viele andere überzeugt, dass die Arbeit mit dem Militär wichtig ist." Nachdem Mark Zuckerberg nach Trumps erstem Wahlsieg noch merkliche Distanz zum damaligen US-Präsidenten gehalten hat, ist das nach dem zweiten Wahlsieg komplett anders. Man sei stolz, mit Anduril daran zu arbeiten, die futuristische Technik zum US-Militär zu bringen, "das unsere Interessen zu Hause und im Ausland schützt", sagt Zuckerberg.

Über die neue Partnerschaft bekommt Luckey jetzt auch wieder Zugriff auf die Früchte seiner Arbeit bei Oculus, ergänzt das Wall Street Journal noch – inklusive der Technik, die dort nach seinem Abschied entwickelt wurde. "Ich bekomme meine Spielzeuge zurück", habe er es selbst ausgedrückt. Außerdem erklärt er noch, dass es schon lange sein Ziel gewesen sei, "Kriegführende in Technomancer" zu verwandeln, also ein Zauberer, der Magie mit Technik kombiniert. Erst im Februar hat seine Firma Aufträge für die Entwicklung einer AR-Brille fürs US-Militär von Microsoft übernommen.

(mho)