Größeres Update: TrueCrypt 7.0 veröffentlicht

Die neue Versionen bietet unter anderem Hardware-Beschleunigung für AES-Verschlüsselung, diverse Verbesserungen und neue Features, sowie Bugfixes.

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Von
  • Christiane Rütten

Die Entwickler der plattformübergreifenden Festplattenverschlüsselung TrueCrypt haben Version 7.0 ihrer quelloffenen Software veröffentlicht. Laut den Entwicklern handelt es sich um ein größeres Update, das mehrere Verbesserungen, neue Features und Bugfixes für alle Plattformen mitbringt.

TrueCrypt 7.0 enthält nun einen Bereich für häufig verwendete Volumes ("Favorite Volumes Organizer") für die leichtere Verwaltung von Volume-spezifischen Voreinstellungen, hardwarebeschleunigte AES-Verschlüsselung, sowie volle Unterstützung für Geräte mit einer anderen Blockgröße als die üblichen 512 Bytes. Anwender können Volumes nun auch automatisch einbinden lassen, sobald das sie enthaltende Gerät eingesteckt wird – natürlich nur sofern das zugehörige Keyfile oder Passwort vorliegt.

Benchmark eines Core i5 650 mit AES-Hardwarebeschleunigung

In einem Kurztest der AES-Hardwarebeschleunigung auf einem Intel Core i5 650 unter Fedora 13 erhöhte sich der AES-Durchsatz von rund 290 MByte/s auf satte 2 GByte/s. In Kombination mit einem nicht-beschleunigten Algorithmus fällt der Zuwachs wie erwartet weniger dramatisch aus: Der Durchsatz von AES-Twofish beispielsweise verdoppelte sich knapp von 150 auf 270 MByte/s.

Der Leistungsschub ist durchaus beachtlich, doch schon der unbeschleunigte AES-Durchsatz liegt deutlich über dem, was moderne Massenspeicher verarbeiten können. Daher sind einerseits zwar keine deutlichen Zuwächse in der Systemleistung zu erwarten, wohl aber mehr CPU-Ressourcen und möglicherweise auch bessere Akkulaufzeiten auf Mobilsystemen. Die AES-Beschleunigung unterstützen derzeit einige Varianten von Intels Core i5 und i7 (siehe c't 7/10, S. 143).

Unter Windows und Linux unterstützt TrueCrypt 7.0 nun auch verschlüsselte Partitionen auf Geräten mit einer Blockgröße von 1024, 2048 und 4096 Bytes. Die Entwickler weisen darauf hin, dass auf solchen Geräten bislang nur dateibasierte Verschlüsselungscontainer unterstützt wurden. Die neue Version verwendet außerdem jetzt die offizielle Windows-API von Vista und späteren Windows-Versionen zum Verschlüsseln von Hibernation-Dateien und Crash-Dumps. Vorgängerversionen von TrueCrypt verwenden dafür einen eigenen Mechanismus, der auf der Modifikation von internen Windows-Funktionen beruht. Außerdem wurde in TrueCrypt 7.0 die Unterstützung von Volumes auf Floppy-Disketten entfernt.

Das Change-Log enthält eine detaillierte Liste der Änderungen und Sicherheits-Fixes. TrueCrypt 7.0 steht vorcompiliert für Windows 2000, XP, Vista, Windows 7, Mac OS X und Linux zum Download bereit. Es gibt auf der Website auch ein englisches Einsteiger-Tutorial. Der Quellcode wird unter der TrueCrypt License Version 3.0 veröffentlich, und das Projekt bittet um Spenden für die weitere Finanzierung.

Siehe dazu auch:

(cr)