Broadcom: Erster Ethernet-Switch-Chip mit 102,4 Tbit/s
Broadcom stellt den momentan schnellsten Netzwerk-Switch-Chip der Welt vor. Der Tomahawk 6 beherrscht 102,4 Tbit/s Transferrate.
(Bild: Broadcom)
Mit einer Datentransferrate von 102,4 Tbit/s ist der Tomahawk 6 der bisher schnellste Ethernet-Switch-Chip der Welt. Eine hohe Transferleistung ist entscheidend für die Kopplung von KI-Servern. Broadcom gräbt damit das Kriegsbeil gegen Nvidia aus, das seit der Mellanox-Übernahme eigene Netzwerkprodukte verkauft, vorzugsweise in Form kompletter Server.
Je nach Konfiguration kann der Chip bis zu 1024 Ports mit je 100 Gbit/s oder 512 Ports mit je 200 Gbit/s anbinden. Geht es um maximale Geschwindigkeit, sind auch je 1,6 Tbit/s auf 64 Ports möglich. In großen Rechenzentren sollen sich über eine Vielzahl von Tomahawk-6-Switches eine Million Beschleuniger aneinanderkoppeln lassen, verspricht Broadcom. Mehrere Rechenzentren mit etwa 100.000 Beschleunigern und der Broadcom-Hardware sind laut Ankündigung bereits geplant.
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Optionale Optik
Standardmäßig ist der Tomahawk 6 für Verbindungen per Kupferkabel ausgelegt. Für Netzwerke, die optische Verbindungen erfordern, liefert Broadcom den Chip optional aber auch mit sogenannten Co-Packaged-Optics (CPO) aus. Neben dem eigentlichen Chip-Switch befinden sich dann Chiplets, die optische Signale in elektrische umwandeln, um mehrere Server per Glasfaser miteinander zu verbinden. Das senkt den Strombedarf und die Latenz im Serverbetrieb. Zudem beherrscht die Tomahawk-6-Reihe Funktionen des Ultra Ethernet Consortiums (UEC), zu dem Broadcom gehört.
Alle Konfigurationen beinhalten das sogenannte Cognitive Routing 2.0. Staukontrolle, Netzwerk-Telemetrie, Lastenkontrolle und Fehlererkennung sind zwar altbekannt in der Netzwerktechnik, mithilfe schlauen KI-Routings laut Broadcom jedoch maßgeschneidert für die wachsenden Anforderungen von KI-Hyperscalern umsetzbar.
Zur allgemeinen Verfügbarkeit und Preisen äußert sich der Hersteller wie üblich in der Branche nicht.
(aki)