Aus fĂĽr Xorg: Ubuntu Desktop 25.10 nur noch mit Wayland

Ubuntu will die Unterstützung des traditionell für Linux-Bedienoberflächen genutzten Xservers Xorg bei seiner bekanntesten Distributionsvariante streichen.

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Ubuntu 24.10 Desktop auf Noteboook auf Tisch

(Bild: heise online / dmk)

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Von
  • Thorsten Leemhuis
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Canonical plant den Xserver Xorg bei Ubuntu Desktop 25.10 fallen zu lassen, sodass Anmeldemanager und Gnome-Desktop dort nur noch im moderneren Wayland-Modus laufen. Informationen zu den Plänen bei anderen Varianten der Ubuntu-Distributionsfamilie blieb der Distributor schuldig. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürften die allermeisten aber vorerst weiter machen wie zuvor, denn die Wayland-Unterstützung anderer Desktops ist weniger ausgereift, von KDE Plasma und Wayland-spezifischen Desktops abgesehen.

Jean Baptiste Lallement verwies bei der Bekanntgabe des Schritts auf die zwei Tage zuvor verkündeten Planungen zum Xorg-Abschied beim Gnome-Projects. Das will die Unterstützung von Xorg zuerst standardmäßig lahmlegen und ein halbes Jahr später entfernen – Letzteres vermutlich beim im Frühjahr 2026 erwarteten Gnome 50, womöglich aber auch bei den ein halbes Jahr früher oder später angesetzten Versionen 49 oder 51. So oder so will Canonical den Schritt aber beim mit Gnome 49 ausgestatteten "Questing Quokka" gehen: Das soll Entwicklern ein halbes Jahr Zeit geben, vor dem Erscheinen der nächsten Ubuntu-Version mit Langzeitpflege im April 2026 die Wayland-Unterstützung mit dem Ubuntu-Desktop zu verbessern.

Wenn Canonical bei dem Plan bleibt, nimmt Ubuntu Desktop damit im Oktober ungefähr parallel zur Workstation-Variante von Fedora Linux Abschied vom X-Server, mit dem Linux-Desktops rund ein Vierteljahrhundert lang standardmäßig die Bedienoberfläche generiert haben. Für diesen geschriebene X11-Anwendungen laufen dank Xwayland aber auch im Wayland-Modus moderner Desktops.

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Bei Gnome sollte der Wayland-Modus auch das Gros der Anwender zufrieden stellen können. Aber wie bei Technologiewechsel von Software gibt es auch bei diesem einige zumeist seltenere Einsatzgebiete, die die neuere Technik nur bedingt oder gar nicht beherrscht. Nvidias proprietärer Grafiktreiber etwa unterstützt Wayland dieser Tage recht gut, aber unterstützt Funktionen wie Stereo Rendering via GLX/EGL/Vulkan oder Implicit SLI Mosaic derzeit nur mit Xorg.

(dmk)