Moby veröffentlicht unfreie Gratis-Musik mit ethischen und politischen Schranken
Der Musiker Moby stellt hunderte Tracks kostenlos im Web zur VerfĂĽgung. Doch im Kleingedruckten lauern juristische FuĂźangeln.
(Bild: Moby Collaboration Inc.)
Der 59-jährige US-Musiker Richard Melville Hall, besser bekannt als Moby, hat 300 bislang unveröffentlichte Songs auf seiner Musikplattform Mobygratis herausgebracht. Damit wächst das Angebot der seit 20 Jahren bestehenden Plattform schlagartig auf über 500 Songs an.
Musiker und andere Kreative können die Tracks kostenlos in verschiedenen Formaten – neuerdings auch als Einzelspuren (Stems) – herunterladen und für eigene Kompositionen und Remixe verwenden. Laut Moby wurden seine Gratis-Tracks bereits in über 50.000 Indie-Filmen und Medienprojekten genutzt.
Das Angebot hat allerdings mehrere Haken: Nutzer müssen Lizenzbedingungen zustimmen, die es ihnen untersagen, die Tracks in Produktionen zu verwenden, die "rechte Politik" (right wing politics) oder Fleisch, Milch oder andere tierische Produkte bewerben. Die Lizenz führt jedoch nicht weiter aus, was Moby unter "rechter Politik" versteht. Dürfen etwa Musk-Fans mit den Tracks gegen Trump agitieren, Grüne für Waffenlieferungen werben oder BSW-Anhänger dagegen protestieren? Solche Fragen bleiben unbeantwortet.
Musiker dürfen die Tracks zudem nicht kommerziell verwerten, dazu zählt auch die Monetarisierung auf YouTube, Tiktok oder Instagram. Bevor man die fertigen Songs über solche Distributoren veröffentlicht, müssen sie Moby zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Schwelle, ab wann ein Track als "kommerziell" gilt, definiert Moby ohne klare Kriterien: Bereits ab 10.000 Zugriffen müsse man über eine kommerzielle Lizenz "reden".
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