Fiber-to-the-Room: Glasfaser bis in jedes einzelne Zimmer

Huawei verkauft sein "FTTR"-System zur Glasfaser-Heimverkabelung im Eigenbau bald auch in Deutschland.

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Huawei FTTR: Klebewerkzeug zur Glasfaser-Verlegung.

Huawei FTTR: Klebewerkzeug zur Glasfaser-Verlegung.

(Bild: Huawei / YouTube)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das chinesische Unternehmen Huawei hat ein Glasfaser-Verlegesystem für private Haushalte entwickelt: Fiber-to-the-Room (FTTR). Mit einer speziellen Klebepistole befestigt man dabei die Glasfaser in einem Arbeitsgang an Türzargen oder Sockelleisten. Das FTTR-System besteht aus einer zentralen Einheit (Master FTTR Unit, MFU), die den Internetanschluss herstellt und per Glasfaser über eine Fiber Distribution Unit (FDU) mit einer sogenannten Switch Fabric Unit (SFU) in jedem einzelnen Raum verbunden wird. Diese SFU enthält einen WLAN-Transceiver (Wi-Fi 7) sowie mehrere Gigabit-Ethernet-Ports.

Für den Einstieg sind also mindestens eine MFU und eine SFU sowie die Klebepistole und die Glasfaser von Huawei nötig. Zu Preisen macht der Hersteller bisher keine Angaben. Huawei kooperiert mit dem deutschen Vertriebspartner Carrierwerke. Der wiederum verkauft FTTR zunächst über den Glasfaser-Internetprovider Glasfaser Direkt, der zurzeit Netze in mehreren Gemeinden in Süddeutschland ausbaut.

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Ausgehend von einem passiven Glasfaser-Splitter, der als Ăśbergabepunkt fĂĽr das Gigabit Passive Optical Network (GPON) fungiert, gelangt das Kabel beispielsweise vom Keller in die Wohnung.

Das Glasfaserkabel selbst wird mit einer Art Heißklebepistole auf Fugen und Türzargen befestigt. Dabei bringt das akkubetriebene Kombiwerkzeug einen durch Hitze verflüssigten Klebstoff als Träger auf, in den es die von einer Spule abgerollte transparente Faser einbettet.

FTTR: Aufeinander abgestimmte Glasfaser-Komponenten von Huawei sollen schnelles Internet in jedes Zimmer leiten.

Kabel sind mit 10, 15 und 20 Metern Länge und vorkonfektionierten Anschlüssen erhältlich. Überlängen lassen sich mit einer sogenannten Access Terminal Box (ATB) zusammenstecken, was Spleißen überflüssig macht.

Wi-Fi-7-Transceiver sind in jenen Zimmern notwendig, in denen schnellstmögliches Internet gewünscht ist. Die höchsten Transferraten erreicht Wi-Fi 7 im 6-GHz-Band, das Wände stark dämpfen. Huawei hebt jedoch hervor, dass Endgeräte mittels "Seamless Roaming"- und "Band Steering"-Technik zu jeder Zeit mit dem optimalen Node im Mesh daheim verbunden sind.

Die Network Control Engine (NCE) erlaubt im Zusammenspiel mit der LinkHome-App Echtzeitanalysen des Netzwerks. Huawei hat hier besonders Eltern im Auge, die den Internetkonsum ihrer Kinder kontrollieren wollen.

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(aki)