Microsoft-Alternative: Ă–ffentlicher Gesundheitsdienst setzt auf Open Source

Das Zendis und das Robert-Koch-Institut wollen die MS-365-Alternative OpenDesk in eine Kommunikationsplattform des Ă–ffentlichen Gesundheitsdiensts integrieren.

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Arzt in einer Praxis an eiem Laptop.

(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das öffentliche Gesundheitswesen soll die Bundes-Office-Suite OpenDesk einfacher nutzen können. Das Zentrum für digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung (Zendis) und das Robert-Koch-Institut (RKI) haben dazu einen Vertrag unterzeichnet. Damit soll die Open-Source-basierte Kollaborationslösung in die Kommunikationsplattform Agora des Öffentlichen Gesundheitsdiensts (ÖGD) integriert werden. Ziel ist es, die digitale und einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit in dem Sektor zu verbessern, der neben dem RKI das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und weitere Bundesbehörden sowie die Gesundheitsämter der Länder und der Kommunen umfasst.

OpenDesk gilt als Alternative für das Office-Paket Microsoft 365, bei dem es gerade angesichts des aktuellen Kurses der Trump-Regierung in Washington zunehmende Bedenken wegen Abhängigkeiten von einem US-Konzern gibt. Die Suite soll nun als zentrale Arbeitsumgebung allen Beschäftigten im ÖGD zur Verfügung stehen. Agora nutzen laut dem Zendis ein Großteil der rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland sowie zahlreiche Gesundheitsbehörden, Ministerien und Institute. Die vom BMG initiierte und vom RKI betriebene digitale Plattform für die Kollaboration und den Wissensaustausch diene seit 2021 als Arbeitsumgebung für den ÖGD. Mit OpenDesk erhalte Agora nun "eine neue technische Basis", die den Aspekt der Zusammenarbeit stärke.

Das Zendis stellt das cloudbasierte OpenDesk für die öffentliche Verwaltung als Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) bereit. Die rund 7000 Nutzer sollen damit auf der Agora-Plattform direkt auf zentrale Funktionen des Office-Pakets wie gemeinsame Dokumentenbearbeitung, Dateiablage, Chat und Wissensmanagement zugreifen können. Speziell für die RKI-Bedürfnisse ergänzte das Zendis eine Forum-Komponente. Diese soll es den Anwendern ermöglichen, noch einfacher und unkomplizierter in einem geschützten Raum miteinander in Kontakt zu treten.

Den technischen Betrieb und den zentralen Support der integrierten Lösung übernahm das Zendis schon im Februar. Jetzt steht das Konstrukt vertraglich auf rechtssicheren Beinen. Das Zentrum arbeite daran, "die IT der Verwaltung nicht nur leistungsfähiger, sondern auch nachhaltiger und unabhängiger zu gestalten", heißt es dort. Freie Software spiele dabei eine Schlüsselrolle. Die Initiative stehe ferner im Einklang mit dem Bekenntnis der neuen Bundesregierung zu mehr digitaler Souveränität. Im April schloss auch das IT-Systemhaus der Bundeswehr BWI mit Zendis einen Rahmenvertrag über "souveräne Kommunikations- und Kollaborationslösungen" wie OpenDesk.

(mho)