Meta investiert 14,3 Milliarden US-Dollar für 49 Prozent von Scale AI
Scale-AI-CEO Alexandr Wang gründet ein neues KI-Team bei Meta berichtet künftig direkt an Mark Zuckerberg. Das kostet einiges.
(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)
Nun ist es bestätigt: Meta gibt 14,3 Milliarden US-Dollar aus, um im KI-Rennen weiter ganz vorn mitzuspielen. Das Geld geht an Scale AI, ein Unternehmen, das unter anderem Daten für das KI-Training aufbereitet. Alexandr Wang, Gründer und CEO, wird Berichten zufolge direkt an Mark Zuckerberg berichten, bleibt aber im Aufsichtsgremium von Scale AI.
Zuvor hatte es bereits Gerüchte zur Übernahme gegeben. Nun haben beide Seiten den Zusammenschluss verkündet. Wang soll ein neues KI-Team bei Meta leiten, das eine Superintelligenz als Ziel hat. Wangs Stelle als CEO wird zunächst Jason Droege übernehmen. Scale AI arbeitet bereits mit den meisten großen KI-Anbietern, aber auch zahlreichen Regierungen und Behörden zusammen. Basierend auf Metas KI-Modell Llama bieten sie etwa Defense Llama für US-Sicherheitsbehörden an.
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Weitere Informationen zur Zusammenarbeit will Meta in den kommenden Wochen bereitstellen. Dadurch, dass Meta nur 49 Prozent von Scale AI übernimmt, sichert sich Meta auf der einen Seite die KI-Expertise des Unternehmens, umgeht aber wettbewerbsrechtliche Auflagen. Dennoch ist es möglich, dass die Wettbewerbsbehörde der USA den Deal genauer anschauen wird. Dort steht Meta bereits vor Gericht und muss die Übernahmen von Instagram und WhatsApp nachträglich verteidigen. Für WhatsApp zahlte Meta 2014 etwa 19 Milliarden US-Dollar. Instagram kostete 2010 nur etwa eine Milliarde US-Dollar.
Zweigleisige KI bei Meta
Zuckerberg selbst soll die Rekrutierung für das neue KI-Team übernommen haben. Es gibt Berichte, er habe KI-Experten zu sich nach Hause eingeladen. Zudem gebe es eine WhatsApp-Gruppe mit dem Namen "Recruiting Party". Wie The Verge berichtet, hat Zuckerberg direkt E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten an die potenziellen Kandidaten geschrieben.
Meta fährt bei KI offenbar zweigleisig. Während das neue Superintelligenz-Team offenbar generative KI und Große Sprachmodelle weiterentwickeln soll, arbeitet ein weiteres KI-Team in Paris an KI-Modellen, die anders funktionieren. V-Jepa, gerade erst in der zweiten Version vorgestellt, lernt aus nicht annotierten Daten. Das sieht das Team um Yann LeCun als großen Vorteil. KI solle demnach lernen, wie ein Kind die physikalische Welt verinnerlicht. Große Sprachmodelle lernen hingegen aus Text und über annotierte Daten, wie sie etwa Scale AI zur Verfügung stellt.
(emw)