Microsoft kauft ARM-Lizenz

Die Softwareschmiede Microsoft hat eine Lizenz für die komplette ARM-Architektur erworben und erhält damit Zugriff auf das ganze Portfolio der britischen Chipdesigner.

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Von
  • Benjamin Benz

Der Softwarekonzern Microsoft hat eine Lizenz für die komplette ARM-Architektur erworben. Damit bekommt Microsoft Zugriff auf das ganze Portfolio der verschiedenen ARM-Kerne und Zugang zu Interna der Prozessoren. Über Microsofts Pläne mit dem ARM-Portfolio und den Kaufpreis haben die beiden Unternehmen Stillschweigen vereinbart.

Eine "Architecture License" schließt üblicherweise nicht nur das Recht ein, eigene ARM-CPUs zu bauen oder bauen zu lassen, sondern auch den Kern selbst zu modifizieren oder gar eigene CPUs mit ARM-Befehlssatz zu entwickeln. Laut Spekulationen hat auch Apple eine ARM-Architektur-Lizenz – unter anderem für den A4-Prozessor des iPad und iPhone. Außerdem hat Apple erst kürzlich ARM-Know-How mit der Firma Intrinsity übernommen.

Erfahrungen mit ARM-Hardware hat Microsoft bereits mit dem MP3-Player Zune gesammelt. In der 2005 eingeführten Spielekonsole XBox 360 steckt hingegen ein Prozessor mit PowerPC-Architektur. ARM und Microsoft kooperieren schon seit 1997. Auf der eigenen Webseite führt ARM unter anderem Microsoft Produkte wie Windows Phone, Embedded NavReady, Automotive und Embedded CE sowie das .NET Micro Framework auf. Erst kürzlich sickerten Informationen über Windows-Server für ARM-Prozessoren an die Öffentlichkeit.

Der Börsenkurs von ARM ist seit der Ankündigung des Lizenzgeschäfts im Verlauf des Freitagvormittags um rund sieben Prozent gestiegen. Schon am Mittwoch hatte die Aktie nach Veröffentlichung der 20-nm-Pläne von ARM und dem Auftragsfertiger TSMC fast fünf Prozent zugelegt. (bbe)