Prototyp eines indischen Billig-Tablets vorgestellt

Seit Jahren versucht das indische Bildungsministerium, einen Billigcomputer für Schüler auf den Markt zu bringen. Nun hat Minister Kapil Sibal den Prototypen eines Tablet präsentiert, der nicht mehr als 25 Euro kosten soll.

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Von
  • Achim Barczok

Konkurrenz für den "100-Dollar-PC": Der indische Bildungsminister Kapil Sibal hat den Prototypen eines Billig-Tablets präsentiert. Der Tablet richtet sich an Schüler und Studenten und soll maximal 1500 indische Rupien, umgerechnet 25 Euro kosten. Laut der indischen Economic Times ist das Gerät mit 2 GByte RAM, WLAN und USB-Schnittstellen ausgestattet, laut der BBC soll darauf ein Linux-Betriebssystem sowie Webbrowser, Dokumentenbetrachter und eine Videkonferenz-Applikation laufen. Der Akku könne auch über Solarzellen geladen werden, was aber den anvisierten Preisrahmen derzeit sprengen würde, sagte Sibal.

Im nächsten Jahr will das Bildungsministerium den Tablet an Universitäten einführen. Der Preis, den man langfristig sogar weiter senken möchte, ist offensichtlich nicht allzu konkret, denn noch ist völlig offen, wer den von indischen Universitätsinstituten entwickelten Rechner produzieren soll.

Es ist nicht das erste Mal, dass die indische Regierung mit der Ankündigung eines billigen Bildungsrechner für Aufsehen sorgt. Vor über einem Jahr kündigte der damalige Bildungsminister einen 10-Dollar-Laptop an, der aber nie auf den Markt kam.

Indiens erneuter Vorstoß steht in direkter Konkurrenz zum OLPC-Projekt von Nicholas Negroponte, das sein günstiges Lern-Notebook XO unter anderem auch für Indien herstellt. Als neueste Generation des XO plant das Projekt ebenfalls einen Tablet mit Touchscreen, der in Kooperation mit Chiphersteller Marvell im Januar 2011 auf der CES vorgestellt werden und unter 100 Dollar kosten soll. (acb)