Vereinigte Arabische Emirate sehen in BlackBerry Sicherheitsrisiko

Die Telecom-Regulierer des arabischen Staats arbeiten an einer strikteren Regulierung des E-Mail-Push-Dienstes, da er sich momenten nach ihrer Ansicht außerhalb der nationalen Regeln bewege.

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Die Telecom-Regulierungsbehörde der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hat den Dienst des kanadischen BlackBerry-Anbieters RIM als Sicherheitsrisiko bezeichnet. In einer Stellungnahme vom Sonntag, die von der staatlichen Nachrichtenagentur WAM veröffentlicht wurde, heißt es, bei der gegenwärtigen Handhabung und Speicherung von Daten in dem E-Mail-Push-Dienst ermöglichten einige Anwendungen den Missbrauch. Daraus könnten sich gravierende Konsequenzen für die rechtliche, soziale und nationale Sicherheit ergeben. Die Bemühungen um eine Regulierung des BlackBerry-Dienstes gingen nun weiter.

Der Dienst sei der einzige, der erzeugte Daten unmittelbar über die Grenzen des Staates hinaus transportiert, dort würden sie von einer ausländischen kommerziellen Institution gehandhabt. Somit bewege er sich momentan außerhalb des nationalen Rechtsrahmens, heißt es in der Stellungnahme. Dabei geht es, wie die Financial Times berichtet, vor allem darum, dass der Datenverkehr der staatlichen Kontrolle entzogen werde. Andere Smartphones ließen sich auch wegen der von RIM angewandten Verschlüsselungstechnik leichter überwachen.

Nun ist damit zu rechnen, dass in den VAE die Verwendung des BlackBerry-Dienstes stärker reguliert wird. In der Mitteilung heißt es aber dazu zunächst lediglich, wie viele andere Länder hätten die VAE lange Zeit daran gearbeitet, eine Lösung zu finden, durch die die Nutzungssicherheit erhöht und gewährleistet werde, dass sich der Dienst im rechtlichen Rahmen bewege.

Etisalat, größtes Telekommunikationsunternehmen des Landes, hatte vor einem Jahr den BlackBerry-Nutzern, die bei ihm unter Vertrag standen, eine Software zum Download angeboten, die die Leistungsfähigkeit ihrer Geräte verbessern sollte. Nachdem tausende Nutzer die Software installiert hatten, klärte RIM darüber auf, dass es sich tatsächlich um das Spionageprogramm SS8 handelte, das dafür gedacht sei, den Zugriff auf E-Mails zu ermöglichen (anw)