Wie man eine eigene Platform-as-a-Service-Umgebung mit Coolify hosted
Coolify macht jeden Server zur Plattform, die mit wenig Einrichtungsaufwand Software ausführt – nützlich für Heimserverbetreiber und Entwicklerteams.
(Bild: KI/heise medien)
Frontend-Entwickler entwickeln Weboberflächen, Backend-Entwickler schreiben das dazugehörige API, Server-Admins kümmern sich um die Webserver und Datenbank-Admins pflegen Datenbankmanagementsysteme wie MariaDB und PostgreSQL. Das klingt für Sie wie ein Märchen aus vergangenen Tagen? Nicht nur für Sie. Was einst ganz alltäglich war, nämlich die Trennung zwischen Entwicklung (Development) und IT-Betrieb (Operations), ist in vielen Organisationen längst nicht mehr üblich. Eine neue Kultur ist in so manche IT-Abteilung eingezogen, aus Development- und Operations- wurden DevOps-Teams: Von vielen einstigen Webentwicklern wird heute erwartet, dass sie sich auch um das Backend kümmern und ihre Anwendung samt Datenbank selbst auf Serverinfrastruktur betreiben und Updates schnell ausspielen. Mit einem schulterzuckenden "Works on my machine, den Rest müssen die Admins machen" kann sich heute kein Entwickler mehr der Verantwortung entziehen.
Dank Containern (mit Docker, Podman oder Kubernetes), CI/CD-Systemen (wie GitHub Actions, Jenkins oder GitLab CI/CD) und einer Versionsverwaltung (fast immer Git) hat diese Aufgabe deutlich an Schrecken verloren. Ein Container, der auf der eigenen Maschine läuft, verhält sich auf dem Server in der Regel identisch. Für Webentwickler, die sich auf ihre Kernarbeit konzentrieren wollen, bleibt aber noch immer Admin-Arbeit übrig. Denn auch containerisierte Anwendungen müssen verdrahtet, überwacht und aktualisiert werden. Als Lösung für dieses Problem haben sich Platform-as-a-Service-Angebote (PaaS) mit Namen wie Heroku, Netlify, Vercel, Google Cloud Run oder AWS Amplify breitgemacht. Ihr Versprechen: einmal die Applikation einrichten, anschließend nur noch Code in Git einchecken und nicht über Deployment oder Betrieb nachdenken. Was im Git-Repository liegt, wird automatisch verpackt und irgendwo auf Servern in der Cloud ausgeführt.
- Die Open-Source-Software Coolify macht eigene Hardware oder gemietete VMs zu einer Plattform, die fertige Programme und eigene Projekte ausfĂĽhrt.
- Mit wenigen Handgriffen läuft beispielsweise eine Bilderverwaltung oder ein Blog.
- Entwickler bauen mit Coolify ihren eigenen PaaS-Server, der Code aus einem Git-Repository verpackt und ausfĂĽhrt.
Solche PaaS-Komplettanbieter sind bequem, aber auch durch und durch in US-Hand: Selbst wenn man sich gegen die hauseigenen PaaS-Produkte von AWS oder Google und für einen der anderen entscheidet, läuft die Software am Ende fast immer dennoch bei einem der Hyperscaler, bei dem auch die anderen Anbieter Server angemietet haben. Und wer einmal Kunde bei einem solchen Anbieter ist, muss spätere Preiserhöhungen hinnehmen. Wer den Komfort von PaaS haben und seine Unabhängigkeit bewahren will, braucht eine PaaS-Software zum Selbstbetreiben; für volle Autonomie sollte die am besten unter Open-Source-Lizenz veröffentlicht sein. Genau das bietet das Projekt Coolify, das unter anderem von europäischen Serveranbietern unterstützt wird. Um die Funktionsweise einer selbstbetriebenen PaaS-Infrastruktur zu demonstrieren, zeigt dieser Artikel den Weg von einem nackten Server zu einer fertigen Plattform, die automatisch eine JavaScript-Webanwendung ausliefert und aktualisiert.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Wie man eine eigene Platform-as-a-Service-Umgebung mit Coolify hosted". Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.