AMD und Microsoft: Wird die nächste Xbox ein PC?
AMD und Microsoft bauen gemeinsam die nächste Xbox-Generation. Ein dazu veröffentlichtes Werbevideo ist interpretationsbedürftig.
(Bild: Microsoft)
AMD und Microsoft arbeiten an der nächsten Generation von Xbox: Beide Firmen haben eine strategische Partnerschaft über mehrere Jahre geschlossen, kündigten sie an. Als Hardware-Partner sollen AMD-Chips die Next-Gen-Xbox sowie Handhelds mit Xbox-Branding antreiben.
Schon die aktuelle Konsolengeneration läuft mit AMD-Chips – das gilt sowohl für die Xbox Series X/S als auch für die Playstation 5. Auf dem Markt für Handheld-PC ist AMD ohnehin weitgehend alternativlos. Lediglich die Switch-Konsolen von Nintendo werden von Nvidia-GPUs angetrieben. Konkrete Details zur AMD-Hardware, die in der kommenden Xbox-Konsole stecken wird, wurden noch nicht angekündigt.
Kommt Steam auf die Xbox?
Interessant ist ein zur Ankündigung der Partnerschaft veröffentlichtes Video. In dem von Werbesprech geprägten Clip gibt Xbox-Chefin Sarah Bond einige Hinweise darauf, wie Microsoft sich die Zukunft der Xbox-Plattform vorstellt. Denn schon in den vergangenen Monaten hat sich stark abgezeichnet, dass Xbox für Microsoft nicht mehr nur eine Konsole ist, sondern ein Fundament, mit dem sich auf verschiedenen Geräten spielen lässt.
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Die nächste Xbox dürfte erneut abwärtskompatibel werden: Bond sagt in dem Video, die nächste Konsolengeneration soll die Kompatibilität mit der existierenden Xbox-Bibliothek aufrechterhalten. Spannend: Xbox sei "nicht auf einen einzelnen Store" festgelegt. Das stimmt bereits für den jüngst angekündigten Xbox-Ally-Handheld, der mit vollwertigem Windows läuft und entsprechend auch Zugriff auf alternative Stores wie Steam bietet.
Windows als "Gaming-Plattform Nummer 1"
Gilt das auch für die nächste Generation der Xbox-Konsole? Tatsächlich beschreibt Bond in dem Video Windows als "Plattform Nummer 1 für Gaming". Das sorgt für Spekulationen, dass die kommende Xbox-Konsole mit vollwertigem Windows laufen könnte. Immerhin hat Microsoft für den Xbox Ally ein neues Xbox-Interface gebastelt, das auch auf einer Windows-Konsole zum Einsatz kommen könnte.
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Eine Xbox mit echtem Windows wäre maximal kompatibel und würde Nutzern Stores wie Steam oder den Epic Games Store eröffnen. Zudem würde es im Kampf mit Playstation-Konkurrent Sony Microsofts wohl größten Joker, das etablierte Windows-Ökosystem, ausspielen. Sogar einstige Sony-Exklusivtitel, die für den PC, aber nicht die Xbox veröffentlicht wurden, wären dann theoretisch spielbar. Es wäre der logische letzte Schritt in Microsofts "Play Anywhere"-Strategie.
Ob die beiden Systeme aber wirklich komplett integriert werden, bleibt abzuwarten – eine finale Bestätigung lässt sich aus dem Video nicht ablesen. Aktuell gibt es beim Verschmelzen von Xbox und PCs noch Limits: Auf dem Xbox Ally kann man native Xbox-Spiele nämlich noch nicht spielen. Man kann sie stattdessen streamen oder, falls vorhanden, zur äquivalenten PC-Version greifen.
(dahe)