Neue Übernahme: TDK investiert in Smart-Glasses-Geschäft

TDK übernimmt das kalifornische Start-up SoftEye, das wichtige Bausteine für KI-Brillen der nächsten Generation entwickelt.

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Die Logos von TDK und SoftEye vor weißem Hintergrund

Das US-Start-up Softeye gehört jetzt TDK.

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Der Technologiekonzern TDK hat die Übernahme des US-Start-ups SoftEye bekannt gegeben. Laut Reuters liegt der Kaufpreis bei "unter 100 Millionen US-Dollar". Die Agentur beruft sich auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle.

Mit der Akquise will TDK nach eigenen Angaben Künstliche Intelligenz in Smart Glasses integrieren und das eigene Geschäft im KI-Bereich ausbauen. Zudem soll die Übernahme die Entwicklung eines "kompletten Systems für Smart Glasses" beschleunigen.

SoftEye wurde 2022 in San Diego gegründet. Das Start-up entwickelt End-to-End-Lösungen und Schlüsseltechnologien für KI-Brillen und Smart Glasses, darunter spezielle Chips, Sensoren und KI-Algorithmen für energieeffizientes Eye-Tracking, maschinelles Sehen und visuelle KI-Assistenz im Alltag. Mit einem von SoftEye entwickelten Interface namens "eyeGenI" sollen Nutzer allein durch Augenbewegungen mit einer KI interagieren können. Gründer und CEO Te-Won Lee war zuvor Head of Custom SoC bei Samsung Electronics sowie Vice President von Qualcomm Korea.

Mit der Übernahme stärkt TDK seine Position auf dem wachsenden Markt für Smart Glasses und KI-Brillen. Der japanische Konzern, der weltweit mehr als 100.000 Mitarbeitende beschäftigt, hat bereits Technologien für diese Gerätekategorie entwickelt, darunter kompakte Lasermodule für hochauflösende, stromsparende Retina-Projektionen, Knochenleitungslautsprecher und hochpräzise Bewegungssensoren. Durch den Zukauf könnte TDK auch im Bereich Smart Glasses zu einem zentralen Zulieferer für elektronische Bauteile und Sensoren werden. Auch Lizenzen für KI-Software wären denkbar.

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Nach dem Überraschungserfolg der Ray-Ban Meta-Brillen, die smarte Funktionen mit KI-Unterstützung vereinen, wächst die Erwartung, dass sich Smart Glasses in den kommenden Jahren am Markt etablieren. Während Meta derzeit als führender Anbieter gilt und erst vergangene Woche gemeinsam mit Oakley eine KI-Sportbrille vorgestellt hat, arbeiten Google und Snap sowie dem Vernehmen nach auch Samsung und Apple an eigenen Brillenprojekten.

(tobe)