Peoplesofts Abwehrschlacht kostete bislang 70 Millionen Dollar

Auch Oracle hat sich den Ăśbernahmeversuch bereits mehr als 54,2 Millionen Dollar kosten lassen.

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Von
  • Torge Löding

Seit dem 6. Juni 2003, der Tag, an dem Oracle sein erstes Angebot zu feindlichen Übernahme des Konkurrenten Peoplesoft abgab, hat der nur ungern umworbene Spezialist für Business-Software etwa 70 Millionen US-Dollar für den Abwehrkampf ausgegeben. Neben Barmitteln nimmt dieser Kampf auch ganz erheblich Arbeitsstunden von Mitarbeitern in Anspruch. Allein im zweiten Quartal diesen Jahres betrugen die Aufwendungen 17,2 Millionen Dollar. Das geht aus einem Bericht von Peoplesoft an die US-Börsenaufsicht SEC hervor.

"Es ist nicht möglich vorherzusagen, wie viel Geld oder interne Ressourcen künftig für die nötige Antworten auf Oracles Offerten aufgewendet werden müssen", heißt es ferner. Jedoch wolle der Konzern sich bemühen, diese Kosten zu senken. Der Erzrivale Oracle hat nach eigenen Angaben bislang 54,2 Millionen Dollar in die anvisierte Übernahme investiert; vor allem in Anwaltskosten.

Der laufende Kartellprozess hat Peoplesoft jedenfalls das zweite Quartal verhagelt. Aus diesem Grund musste das Unternehmen seine Jahresprognose nach unten korrigieren, nachdem es bereits Anfang Juni eine Gewinn- und Umsatzwarnung herausgegeben hatte.

Das US-amerikanische Justizministerium will das feindliche Übernahmeangebot von 9,4 Milliarden US-Dollar des US-Softwarekonzerns Oracle für den Konkurrenten Peoplesoft mit der Kartellklage verhindern. Das Urteil in dem Verfahren wird nicht vor Ende August erwartet. Wahrscheinlich wird dann die Verliererseite aber ohnehin in Berufung gehen. Der wirtschaftliche Schaden, der sich daraus für die beiden Konzerne ergibt, ist beträchtlich. (tol)