Gebeutelte Softwareindustrie stabilisiert sich

Der Stellenabbau in der Branche wird sich nach Einschätzung des ifo Instituts weiter fortsetzen, aber mit gebremster Geschwindigkeit.

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Von
  • dpa

Nach Umsatzrückgängen und Stellenabbau in den vergangenen Jahren geht es nach Einschätzung des ifo Instituts mit der deutschen Software- und EDV-Dienstleistungsbranche aufwärts. Nach vier Anstiegen in Folge habe sich der Geschäftsklimaindex auf dem höchsten Niveau seit Mitte 2000 stabilisiert, teilte das ifo-Institut mit. Besonders deutlich sei die Erholung bei größeren Unternehmen in Westdeutschland zu spüren. Ostdeutsche Softwarefirmen stellten sich dagegen auf weitere Rückgänge ein.

Bei der jüngsten Befragung bezeichneten drei von vier Unternehmen ihre Geschäftslage als zufriedenstellend bis gut. 42 Prozent der Firmen erwarten im Sommerhalbjahr einen günstigen Geschäftsverlauf, lediglich 12 Prozent sehen mit Sorge auf die künftige Entwicklung. Der Stellenabbau in der Branche wird sich nach Einschätzung des ifo Instituts weiter fortsetzen, aber mit gebremster Geschwindigkeit. Lediglich neun Prozent der Unternehmen wollten in den kommenden Monaten einstellen, dagegen rechneten 15 Prozent der Firmen mit weiteren Entlassungen. Bereits im vergangenen Jahr ging die Zahl der Beschäftigten in der Software- und Dienstleistungsbranche um 3,75 Prozent zurück.

In Ostdeutschland trübte sich der Stimmungsindikator nach einer vorübergehenden Besserung wieder ein. Rund die Hälfte der Unternehmen verzeichneten zuletzt eine unbefriedigende Geschäftslage. Grund dafür sei vor allem die Nachfrageschwäche, die bei rund der Hälfte der Unternehmen zu Rückgängen bei Auftragseingang und Umsatz führe. Zwei Drittel der Firmen bezeichneten ihren Auftragsbestand als zu gering. Auch für kleine Softwarefirmen deute sich keine Wende zum Besseren an. Beim überwiegenden Teil der Unternehmen blieben die Umsätze im ersten Quartal 2004 unter dem Niveau des Vorquartals. Der Bestelleingang ging ebenfalls zurück.

Mittelfristig setzt die Branche auf Wachstum. Drei Viertel der Unternehmen planten eine Geschäftsausweitung in den kommenden drei bis fünf Jahren, 54 Prozent wollen in Deutschland wachsen. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Firmen einen Umsatzrückgang von einem Prozent auf 41 Milliarden Euro. An der ifo-Umfrage im April und Mai nahmen 462 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 16 Milliarden Euro teil. (dpa) / (jk)