Landschaftsfotografie – Zwischen Technik und Emotion: c't Fotografie 4/25
Aufnahmen mit Tiefgang: So entwickeln Sie Ihren eigenen Stil in der Landschaftsfotografie – jenseits von Instagram-Trends.
Die Landschaftsfotografie gilt vielen als die Königsdisziplin – eine Annahme, die einer genaueren Betrachtung bedarf. Anders als in der Porträt- oder Hochzeitsfotografie kann der Fotograf sein Motiv nicht inszenieren. Keine Visagisten formen das Modell, keine Blitzanlagen oder Reflektoren modellieren das Licht. Die Natur allein diktiert die Bedingungen.
Zahlreiche Aufnahmen scheinen heute, als wäre der Antrieb dahinter die Jagd nach Anerkennung in sozialen Medien. Fotografinnen und Fotografen campieren bei widrigsten Wetterbedingungen, warten stundenlang auf eine flüchtige Wolkenlücke oder reisen um die halbe Welt – oft nur, um die abermals gleiche Aufnahme eines bereits tausendfach fotografierten Ortes anzufertigen.
Die technischen Hürden sind dabei zunächst überschaubar. Eine Kamera mit einem geeigneten Weitwinkelobjektiv, ein stabiles Stativ und eine Auswahl an Filtern bilden eine solide Ausgangsbasis. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Bildgestaltung. Hier zeigt sich das wahre fotografische Können – die Fähigkeit, eine Szene nicht nur abzubilden, sondern bewusst zu komponieren.
Von entscheidender Bedeutung ist die Wahl des richtigen Zeitpunkts. Das beste Licht bieten die Goldene und Blaue Stunde – jene magischen Momente kurz nach Sonnenauf- und vor Sonnenuntergang, wenn andere noch schlafen oder bereits zu Tisch sitzen. Dazwischen dominiert häufig das harte, kontrastreiche Mittagslicht, das Motive flach und uninteressant wirken lässt.
Die Komposition folgt oft klassischen Prinzipien wie der Gliederung in Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Ein strukturierter Vordergrund verleiht dem Bild Tiefe und führt den Blick des Betrachters. Markante Elemente im Mittelgrund schaffen einen visuellen Anker, während der Hintergrund die Szenerie vervollständigt. Ein Leitsatz, der in der Theorie simpel klingt, dessen meisterhafte Umsetzung in der Praxis jedoch die eigentliche Kunst darstellt.
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Schließlich entscheidet die digitale Nachbearbeitung maßgeblich über die finale Wirkung des Bildes. Auch hier offenbart sich die Expertise des Fotografen. Während Einsteiger ihre Aufnahmen nicht selten mit überladenen Effekten versehen, setzen erfahrene Landschaftsfotografen auf subtile, gezielte Korrekturen, um die natürliche Stimmung der Szene zu unterstreichen, anstatt sie zu verfälschen.
c't Fotografie 4/2025 (13 Bilder)

Riesenwellen fotografieren
Weitere Themen der Ausgabe
Leinwanddrucke im Praxistest. Der Vergleichstest mit sechs Anbietern für Leinwanddrucke offenbart eine erhebliche Preisspanne, die von 14 Euro bei meinXXL bis zu 63 Euro bei Wenzeldruck München reicht. Doch der Preis allein ist kein Garant für Qualität. Entscheidend sind vielmehr Kriterien wie die Stabilität und Verarbeitung des Keilrahmens, die Beschaffenheit des Leinengewebes und die Brillanz des Drucks. Besonderes Augenmerk wurde auf eine naturgetreue Wiedergabe von Grün- und Hauttönen gelegt, Kontraste und Details sowie die Schärfe des Drucks sind weitere Kriterien. Zusätzlich punkten Anbieter mit einer sorgfältig gespannten Leinwand und vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten bei der Bestellung, etwa der Wahl zwischen matten oder glänzenden Oberflächen und verschiedenen Designs für die Seitenkanten.
Foodfotografie: Einblicke in ein Profi-Studio. Der erfahrene Foodfotograf Mathias Neubauer öffnet für uns in sein Studio in Seligenstadt und erklärt, wie dort Kochbücher für Kunden wie Weber Grill oder Gräfe und Unzer (GU) entstehen. Um eine von der Tageszeit unabhängige, konstante Lichtqualität zu sichern, setzt Neubauer konsequent auf Studioblitze anstelle von Tageslicht. Sein Setup, bestehend aus drei Blitzköpfen und einem großflächigen Diffusor, ist darauf ausgelegt, das weiche, gerichtete Licht eines Nordfensters perfekt zu simulieren. Dabei unterscheidet sich die Herangehensweise je nach Auftrag: Während bei redaktionellen Aufträgen oft präzise Vorgaben zu Format und Perspektive dominieren, bieten kommerzielle Werbeproduktionen in der Regel mehr kreativen Freiraum.
Sonys neues Zoom-Objektiv: Das FE 50-150 mm F2 G Master. Sony definiert mit dem FE 50-150 mm das Telezoom-Segment neu. Die Kombination aus einem vielseitigen Brennweitenbereich und einer durchgehenden Lichtstärke von f/2.0 macht die Optik für viele Anwendungen interessant und dazu sehr flexibel. Ihr Einsatzgebiet reicht von der Porträt- über die Sport- und Eventfotografie bis zu Tieraufnahmen in freier Wildbahn. Die hohe Lichtstärke ermöglicht nicht nur eine beeindruckende Freistellung des Motivs mit sanftem Bokeh, sondern gewährleistet auch bei schwierigen Lichtverhältnissen eine exzellente Abbildungsleistung und einen schnellen Autofokus.
Nikon Z 800 mm f/6.3: Der Reichweiten-Riese im Praxistest. Es ist ein Vertreter einer neuen Generation kompakter, etwas lichtschwächerer, aber dafür erschwinglicherer Superteleobjektive. Mit einem Einführungspreis von rund 5.800 Euro positioniert es sich deutlich unterhalb früherer Profi-Modelle. Wir haben das Nikon Nikkor Z 800 mm f/6.3 VR S auf einer Safari in Botswana in einer herausfordernden Umgebung auf die Probe gestellt.
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(tho)