Citizen Science: Explodierender Stern von Amateuren fast in Echtzeit entdeckt

Im Rahmen des Projekts Kilonova Science kann jeder und jede zwischendurch mal eben nach explodierenden Sternen suchen. Nun gibt es eine erste große Entdeckung.

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Drei Bilder mit mehreren hellen Punkten, ganz links und ganz rechts ist ein heller Punkt mehr zu sehen

Der Stern nach der Explosion (links) und davor (Mitte), daneben die Differenz

(Bild: University of Warwick)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Im Rahmen eines Citizen-Science-Projekts zur Suche nach explodierenden Sternen in Echtzeit wurde jetzt erstmals eine große Entdeckung gemacht. Wie die britische University of Warwick erklärt, wurde im Rahmen des Programms "Kilonova Seeker" mit gerade einmal dreieinhalb Stunden Verzögerung entdeckt, wie ein ferner Stern um das 2500-fache heller geworden ist. Das habe eine ganze Reihe von Folgebeobachtungen in ganz unterschiedlichen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums sowie Amateuraufnahmen in hoher Qualität ermöglicht. Analysen hätten ergeben, dass es sich um den Ausbruch eines variablen Sterns handelt, der das Ende seiner Lebenszeit erreicht hat. Der Fund sei außergewöhnlich, ergänzt das Team.

Die Explosion

(Bild: University of Warwick)

Bei Kilonova Seeker geht es darum, Beobachtungen eines Teleskops auf der spanischen Insel La Palma zeitnah nach Veränderungen zu durchsuchen. Automatisch werden dafür Vorher-Nachher-Bilder erstellt, die eine Person dann etwa am Smartphone überprüfen und grob klassifizieren kann. Findet sich so eine massive Veränderung, die beispielsweise auf einen explodierenden Stern zurückgehen könnte, können schnell Folgebeobachtungen angestoßen und das Objekt genauer untersucht werden. Im Fall des jetzt in einem Fachartikel im Wissenschaftsmagazin Astronomy & Astrophysics vorgestellten Objekts wäre die schnelle Untersuchung ohne die Mithilfe der Amateure nicht möglich gewesen, erklärt das Team.

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An der Entdeckung war unter anderem ein Mann aus der bulgarischen Hauptstadt Sofia beteiligt, der sich mit Kilonova Seeker die Zeit im Bus im stressigen Berufsverkehr vertreibt. Das Projekt, mit dem nach sogenannten Kilonovae – also mittelstarken Helligkeitsausbrüchen von Sternen – gesucht werden soll, sei ideal, um sich sinnvoll die Zeit zu vertreiben, erklärt er. Ein Mann aus Brasilien, der auch an dem Fund beteiligt war, hat sich mit der Suche von einem schwerwiegenden gesundheitlichen Problem abgelenkt, wie er jetzt erzählt. Alle Personen, die das System namens GOTO0650 entdeckt haben, werden als Mitautoren genannt. Es besteht wohl aus einem Weißen Zwergstern, der seinem Begleiter Material entzieht, das bisweilen explodiert.

(mho)