Montag: Spiele-Lobby droht mit Preiserhöhungen, Samsungs KI-Kugelroboter später

Nachhaltigkeit verteuert Spiele + Positionierung eines Haushaltsroboters + Bundesbank unterstützt Bargeld + EU für simples US-Zollabkommen + Fotografie-Podcast

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Samsungs Kugelroboter Ballie steht vor einer weiblichen Person, die Popcorn isst; Montag: Spiele-Zukunft, Roboter-Identitätskrise, Bargeld-Zusicherung, EU-Handelsabkommen & Click-Boom-Flash
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Wenn die Forderungen der EU-Bürgerinitiative "Stop Destroying Videogames" erfüllt werden, werden Spiele teurer, meinen die Lobbyisten der Spielefirmen. Private Server seien auch nicht immer eine Option. Zuvor hatte die Initiative die notwendige Anzahl Unterschriften erreicht, damit sich die EU-Kommission mit dem Thema befassen muss. Derweil verzögert sich die Markteinführung von Samsungs Haushaltsassistenten in Form eines kugeligen Roboters weiter, obwohl dies für Sommer geplant war. Offenbar stellt sich der Konzern die Frage nach dem Sinn von Ballie, denn viele Aufgaben lassen sich bereits per Handy erledigen. Auch der Preis spielt eine Rolle. In Deutschland wird Bargeld laut Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz nicht verschwinden. Bargeld werde auch in zehn bis 15 Jahren noch eine zentrale Rolle spielen. Doch die Zahl der Ausgabestellen nimmt weiter ab. Balz wünscht sich deshalb mehr Kooperationen und führt die Niederlande als Vorbild an – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Nachdem die Bürgerinitiative "Stop Destroying Videogames" die nötige Zahl von einer Million Unterschriften in der EU und 100.000 in Großbritannien erhalten hatte, meldet sich die Lobby der Spielewirtschaft zu Wort. Wenn Onlinedienste für ein Spiel "nicht mehr wirtschaftlich" sind, müsse es demnach für die Betreiber eine Option bleiben, die Services abzuschalten. Sollte man sich dazu entscheiden, würden die Spieler "entsprechend lokalen Verbraucherschutzgesetzen" vorab darauf hingewiesen. Die Möglichkeit, die entsprechenden Server in die Hand der Spieler zu geben, sei "nicht immer eine machbare Alternative". Würde man die Forderungen der Initiative "Stop Killing Games" erfüllen, so würden Spiele aber "unerschwinglich teuer herzustellen", so die Spiele-Lobby: "Stop Destroying Videogames" verteuert Spiele.

Der Preis ist auch einer der Gründe, warum sich Samsungs KI-gesteuerter Kugelroboter Ballie weiter verzögert, obwohl dieser im Sommer auf den Markt kommen sollte. Das wird jetzt in Südkorea berichtet. Demnach kämpft Ballie mit einer Identitätskrise, denn der Konzern stellt sich Fragen nach dem Sinn eines solchen Haushaltsroboters sowie dessen Wert für die Nutzer, da viele für Ballie gedachte Aufgaben bereits per Smartphone erledigt werden können. Sollten die Kunden bereits über Smarthome-Geräte etwa zur Überwachung von Kindern oder Haustieren verfügen, wäre der KI-Kugelroboter eigentlich überflüssig. Zudem gibt es Bedenken bezüglich eines hohen Preises für Ballie, denn Marktexperten gehen von mehr als 2000 US-Dollar aus: Samsungs KI-Kugelroboter Ballie verzögert sich wegen Identitätskrise wohl weiter.

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In Deutschland gibt es immer weniger Geldautomaten. Der Vorstand der Deutschen Bundesbank sieht die Bargeldversorgung aber weiterhin flächendeckend gesichert. "Insgesamt stehen wir im europäischen Vergleich gut da – mit mehr als 50.000 Geldausgabeautomaten in Deutschland", sagte Burkhard Balz in einem Interview. Dennoch räumte er ein, dass die Anzahl der Geldautomaten und Bankstellen zuletzt deutlich zurückgegangen sei. "In einigen Regionen könnte es zukünftig schwieriger werden, an Bargeld zu kommen." Balz forderte daher mehr Kooperationen – etwa beim Betrieb von Geldautomaten. "Die Niederlande machen es vor: Dort betreiben die Banken ihre Geldautomaten gemeinsam über eine zentrale Gesellschaft. Das könnte auch ein Modell für Deutschland sein", so der Bundesbank-Vorstand: Bargeld bleibt.

Die EU erwägt ein vorläufiges Handelsabkommen mit den USA, das einen zehnprozentigen Zoll auf die meisten Exporte vorsieht. Darüber informierte die EU-Kommission die Botschafter der Mitgliedsstaaten. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič soll in der US-Hauptstadt versucht haben, die Drohung von US-Präsident Donald Trump abzuräumen, ohne einen Deal ab dem 9. Juli einen 50-prozentigen Zoll auf alle europäischen Waren zu erheben. Zusätzlich zu dem potenziellen Basiszoll sollen die Gespräche über Erleichterungen für bestimmte Industriezweige wie die Automobilindustrie fortgesetzt werden, heißt es. Die USA erheben momentan aufgrund eines Beschlusses der Trump-Regierung 25 Prozent Zölle auf Autos und 50 Prozent auf Stahl und Aluminium aus der EU: EU erwägt rudimentäres Handelsabkommen mit den USA über 10 Prozent Zoll.

Toby Binder dokumentiert das Leben junger Menschen in prekären Lebenswelten – ohne Voyeurismus, aber mit viel Nähe. In seiner Langzeitserie über Jugendliche in Belfast zeigt er, wie stark Geschichte, Herkunft und Umfeld noch immer den Alltag prägen. Mit seiner analogen Mittelformatkamera fängt er Momente ein, in denen nichts passiert – und er sagt im Podcast des Magazins c't Fotografie: Genau darin liegt die Wahrheit. Neben Nordirland dokumentiert Binder auch, wie junge Menschen in Duisburg und in Flüchtlingslagern im Nordirak aufwachsen. Warum er gerade dann nicht abdrückt, wenn es zu viel wird – und wie seine Bilder Jugendlichen neue Sichtweisen eröffnen, erzählt er in dieser Folge von Click Boom Flash: "Jugend dokumentieren" zwischen Brennpunkt und Brennweite.

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(fds)