Barracuda-Unterwasserroboter lokalisiert autonom Seeminen

Bevor Seeminen beseitigt werden können, müssen sie zunächst lokalisiert und genau erkannt werden. Dabei kann der autonom agierende Roboter Barracuda helfen.

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Baracuda-Roboter auf einem Boot.

(Bild: Raytheon)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das US-amerikanische Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsunternehmen RTX hat den halbautonomen Unterwasser-Minenbekämpfungsroboter Barracuda auf offener See in der Narragansett Bay nordwestlich von Prudence Island getestet. Das teilte der zu RTX gehörende Verteidigungsbereich Raytheon am Dienstag mit. Der kabellos autonom arbeitende Roboter kann selbstständig Seeminen aufspüren und identifizieren. Die Räumung der Unterwasser-Sprengkörper muss dann allerdings manuell erfolgen.

Genaue Angaben zur Technik des Barracuda macht das Unternehmen nicht. Der Unterwasserroboter ist jedoch röhrenförmig und besitzt mehrere seitlich, vorn und hinten angebrachte elektrische Triebwerke. Aussetzen lässt sich der Roboter von nahezu jedem militärischen Schiff aus.

Der Unterwasserroboter ist modular aufgebaut, heißt es von Raytheon. Damit lässt er sich für Missionen zur Aufspürung von Seeminen anpassen. Der Roboter ist kabellos mit einem Operator an Bord des absetzenden Bootes verbunden, der jederzeit in die autonome Fahrt eingreifen kann. Damit erfüllt der Roboter auch die Einhaltung der Einsatzregeln und zur Betriebssicherheit des Pentagon. Außerdem übermittelt der Roboter über die drahtlose Verbindung visuelle Daten.

Seeminen werden offensichtlich mithilfe der Auswertung von Kamerabildern mittels einer Künstlichen Intelligenz (KI) erkannt. Der Roboter soll in der Lage sein, "Boden-, Volumen- und Oberflächenminen zu lokalisieren, zu verfolgen und zu klassifizieren", schreibt Raytheon. Experten begutachten dann die eingestuften Seeminen, um weitere Maßnahmen einzuleiten. Die Beseitigung erfolgt durch ein Minenräumkommando.

Prinzipiell lässt sich Barracuda auch für andere Missionen einsetzen, schreibt Raytheon kryptisch. Offenbar sind hier Aufklärungsmissionen und Unterwasserstöraktionen potenzieller Feinde gemeint.

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Da die ersten Tests erfolgreich verlaufen sind, will Raytheon nun die Barracudas in einer Kleinserie produzieren. Bis 2030 sollen sie bereit für den Einsatz sein. Der Termin fällt zusammen mit dem Modernisierungsplan der U.S. Navy. Die soll dann mehrere der unbemannten Barracuda-Systeme erhalten. Darunter könnten auch größere Varianten sein, die in größeren Tiefen und Gebieten operieren und weitere militärische Aufgaben übernehmen könnten.

(olb)