Speicherpreise fallen weiter

Obwohl sich die Nachfrage nach Speichermodulen positiv entwickelt, sinken die HEKs, zum Teil deutlich. DDR3-Bausteine gleichen sich immer mehr den DDR2-Preisen an und unterschreiten diese zum Teil sogar schon. Mit einer anhaltenden Allokation muss der Handel bei DDR1 rechnen.

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Von
  • Karl Fröhlich

Der Speichermarkt trotzt der Ferienzeit. "Das zweite Quartal hat sehr verhalten begonnen, der Channel war großteils mit Überbeständen bestückt", erklärt Christian Marhöfer, Geschäftsführer bei Kingston Technology, gegenüber heise resale. "Im Laufe des Junis ging die Nachfrage nach oben und wir haben im Juli ein vernünftiges Niveau erreicht."

"Gut nachgefragt werden derzeit DDR400- und DDR2-667-RAMs mit jeweils einem GByte sowie 2-GByte-Module der Kategorie DDR2-800 und DDR3-1333", sagt Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. Seit der KW 26 haben sich Kurse für PC400-Bausteine mit 512 und 1024 MByte um zirka vier Prozent reduziert. Dies dürfte aber nur eine kurze Momentaufnahme sein. "Die Verfügbarkeit von DDR1 ist schlecht mit Tendenz zur Allokation bei weiterhin guter stabiler Nachfrage", sagt Kingston-Manager Marhöfer. "Wir gehen von echten Lieferproblemen in den kommenden Monaten aus."

Die HEKs für DDR2-Speicher bewegen sich seitwärts mit leichten Spitzen in beide Richtungen. Während 1-GByte-Bausteine eher dem steigenden Dollarkurs folgen, verzeichnen 2-GByte-Riegel moderat günstigere Preise. Für ein DDR2-800-Modul mit zwei GByte -- zum Beispiel von Kingston -- müssen Reseller in der KW 29 nicht ganz 33 Euro veranschlagen. Mitte des zweiten Quartals waren dafür noch bis zu 40 Euro fällig. DDR3-Speicher ziehen zunehmend mit DDR2 gleich -- zum Teil fallen die HEKs sogar schon günstiger aus.

Die HEKs fĂĽr 2-GByte-Speicher tendieren weiter nach unten. In groĂźen SprĂĽngen reduzieren sich die Einstandskosten fĂĽr DDR3-1333-Kits mit vier GByte.

"In den kommenden Wochen lautet wie jedes Jahr das Stichwort Back-to-School oder besser Back-to-Office", konstatiert George Linardatos, Geschäftsführer bei Transcend. "Alles hängt davon ab, wie die Nachfrage nach der Urlaubssaison reagieren wird. Auf Seiten der Chip-Hersteller scheint die Verfügbarkeit aus dem Output sehr gut zu sein. Es ist wahrscheinlich, dass keine großen Bewegungen in die eine oder andere Richtung einsetzen werden. Allerdings gibt es immer wieder den Unsicherheitsfaktor 'unvorhergesehene Preisänderungen', der sich latent im Hintergrund mit bewegt."

"Die Preise werden nicht deutlich nachgeben", erwartet Kingston-Manager Marhöfer. "Ein tendenzieller Anstieg kann sich abzeichnen in Abhängigkeit von der Nachfrage von PC-Neugeräten. Bei hoher Nachfrage wird viel Speicher abgegriffen, was einen Preisanstieg zur Folge hat. Nach aktuellen Prognosen soll sich das PC-Neugeschäft ja im zweiten Halbjahr erholen." Das Neugeschäft wird in erster Linie aber von DDR3 angekurbelt, bei DDR2 hänge die Entwicklung sehr stark von der Umstellung der Chip-Hersteller auf DDR3 ab.

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Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:

Actebis Peacock
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ecom GmbH
Ingram Micro GmbH

Im heise Preisradar sinkt der durchschnittliche Verkaufspreis gegenĂĽber der Vorwoche um 3,3 Prozent auf 86,72 Euro. GegenĂĽber der KW 26 ist dies eine Reduzierung von zehn Prozent (96,07 Euro). Der Dollarkurs steigt im gleichen Zeitraum um rund sechs Prozent. Der meistgesuchte Arbeitsspeicher ist nach wie vor das DDR3-1333 4-GByte-Kit G.Skill RipJaws. Dessen Einstandspreis hat sich im Vergleich zur Vorwoche um 6,2 Prozent auf nun 62,94 Euro netto verringert. DDR3-1333-Speicher stehen im heise Preisradar ganz klar im Fokus. Zehn entsprechende Produkte platzieren sich unter den Top-12-Modulen. Dazwischen schieben sich lediglich zwei 4-GByte-Kits der Kategorie DDR3-1600. Auf Rang 13 rangiert mit Kingstons Value RAM 2GB PC2-6400U CL6 ein DDR2-800-Baustein. (gs)