c’t-Story: Notchoc im Himmel
Wo wäre die Technik heute, wenn es kein Marketing gäbe? Wir sollten dankbar dafür sein, dass die Werbewelt immer intelligentere Verführer entstehen lässt.
(Bild: KI / Bearbeitung heise medien)
- Uwe Post
Der Monitor leuchtet in geradezu appetitlichen Farben. Darauf zu sehen: Sonne, Party, Sphärenklänge! Loreley, die Gastgeberin, tanzt mit einem Tablett herbei und bewirtet die Gäste auf ihrer Wolke. Gespannte Blicke auf die Leckereien: schokobraun, verführerisch und zuckersüß. Loreley lächelt und spricht ernst in die Kamera: "Genieße Notchoc, auch wenn sie ein bisschen ungesund ist!"
"Nein, nein, nein! GenieĂźe Notchoc im Himmel, so lautet dein Text!" Prady schĂĽttelt verzweifelt den Kopf, wischt sich durch den Bart, holt tief Luft. Irgendwo findet er einen Rest Selbstbeherrschung. "Du bist wirklich unkooperativ, Loreley. So kauft das keiner!"
Auf dem Bildschirm grinst Werbespot-Avatar-Model Loreley 8.0, aber auch dies ist nicht das selige Genussgesicht, das Prady ihr abverlangt, damit seine Chefin zufrieden ist und er Feierabend machen kann. Die Verbraucher sollen schlieĂźlich die neue Notchoc kaufen und die Auftraggeber sehr glĂĽcklich machen. Prady hofft, dann einen Bonus zu bekommen, von dem er sich endlos viele TĂĽten Jubelsuppe kaufen kann. Prady sehnt sich nach stimmungshebender Kost.
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