Nächste Übernahme: Meta kauft Stimmengenerator PlayAI
PlayAI ist ein Startup für das Generieren von KI-Stimmen. Künftig gehört das Unternehmen samt Belegschaft zu Meta.
(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)
Die nächste Übernahme: Meta hat wieder zugeschlagen und sich diesmal PlayAI gesichert. Ein KI-Startup, das daran arbeitet, möglichst natürlich klingende Stimmen für KI-Sprach-Agenten zu generieren. Sie nennen es Real-time Voice Intelligence. Die Software findet offenbar bereits in zahlreichen Anwendungen ihren Einsatz. Auf der Seite von PlayAI sind Unternehmen als Kunden aufgelistet – darunter Bosch, Salesforce, Amazon, Ford, Walgreens, Red Bull und viele weitere.
Künftig werden diese Unternehmen nun also einen Dienst von Meta einsetzen. Denn das Startup mit dem gesamten Team wechselt den Besitzer. Meta hat die Übernahme bereits Bloomberg gegenüber bestätigt. In der kommenden Woche soll demnach quasi der Vollzug stattfinden und die Mitarbeitenden Meta zugeordnet werden. Genauere Details zu den Kosten oder Bedingungen gibt es bisher nicht.
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Bloomberg zitiert auch ein internes Memo, in dem es heißen soll, PlayAI sei ein großer Gewinn für Metas Pläne rund um KI-Charaktere, Meta AI, Wearables und Audio-Kreation. Tatsächlich hatte Meta aber eigentlich schon längst eine Abteilung für eben solche Audio-Dienste. Es gibt mit Voicebox etwa eine generative Sprach-KI. Noch 2023 wollte Meta sie nicht öffentlich verfügbar machen, weil zu viel Missbrauchspotenzial in der Technik steckt. Das hat sich nun sicherlich verändert, da andere Anbieter nicht hinterm Berg gehalten haben.
Das Team von PlayAI soll Berichten zufolge an Johan Schalkwyk berichten, der erst kürzlich von Sesame AI zu Meta kam. Sesame AI arbeitet nach eigenen Aussagen daran, "Sprach-Freunde im Alltag hilfreich zu machen".
Was PlayAI konkret Meta zu bieten hat, bleibt also zunächst unklar. Auf der Webseite des Startups gibt es eine Reihe Demo-KI-Sprachagenten, die sich allerdings gerade nicht testen lassen. Die Demos sollen spezialisierte Agenten abbilden, etwa aus dem Bereich Gesundheitsvorsorge, Immobilienwirtschaft oder Spiele. Man kann sie – wenn sie denn funktionieren – zu den Themen befragen oder etwa über sie Termine buchen.
KI-Talente sichern – Metas Einkaufstour
Alle großen Tech-Unternehmen gehen derzeit auf große Einkaufstour und versuchen, wie üblich, Startups und kleinere Unternehmen zu übernehmen, um sich Technik und Talente zu sichern. Ein Vorgehen, das im Silicon Valley schon lange gängig ist.
Meta rekrutiert zudem aktuell eine Menge KI-Experten. Mark Zuckerberg selbst soll diese umwerben. Die Rede ist von vielen Millionen Euro, die den wechselwilligen Menschen geboten werden, wenn sie in das neue Superintelligence-Labs-Team von Meta kommen. Geleitet wird dieses von Alexandr Wang, ehemals CEO von Scale AI, das erst kürzlich von Meta übernommen wurde – für mehr als 14 Milliarden US-Dollar. Dazugestoßen sind bereits einige nun ehemalige Mitarbeiter von OpenAI, Anthropic und auch Apple.
(emw)