Broadcom Tomahawk Ultra: Ethernet-Chip mit ultra niedriger Latenz

Broadcom stellt einen Ethernet-Switch-Chip mit niedriger Latenz und 51,2 Tbit/s Transferrate vor: ein Angriff auf Nvidias proprietäre KI-Cluster-Technik.

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Nackter Broadcom-Chip vor blauem Hintergrund

(Bild: Broadcom)

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Broadcom stellt den Tomahawk Ultra vor. Mit einer sehr niedrigen Latenz von 250 Nanosekunden soll sich der Netzwerk-Switch-Chip besonders fĂĽr die Vernetzung von KI-Beschleunigern in Rechenzentren mit mehreren 100.000 Servern eignen.

Selbst kleine Ethernet-Pakete mit 64 Byte Länge übertragt der Tomahawk Ultra verlustfrei mit voller Transferrate von 51,2 Tbit/s, entscheidend für die effiziente Kommunikation einzelner Knoten in KI-Rechenzentren. Dazu nutzt der Chip 512 Links zu je 100 Gbit/s.

Der Tomahawk Ultra beherrscht den fehlerfreien Versand kleiner Ethernet Pakete bei voller Geschwindigkeit.

(Bild: Broadcom)

Bei der Kopplung einer hohen Anzahl von Servern ist eine möglichst verlustfreie Vernetzung entscheidend. Daher beherrscht der Chip Techniken wie Link Layer Retry (LLR). Hierbei puffert der Chip gesendete Netzwerk-Pakete so lange, bis der Empfänger-Knoten den Empfang bestätigt.

Netzwerküberlastungen vermeidet der Tomahawk Ultra mit Credit-based Flow Control (CBFC), indem die Empfängerseite mit Credits darüber Auskunft gibt, ob diese noch Pakete empfangen und speichern kann. Alternativ werden Pakete zur Lastverteilung über andere Netzwerk-Knoten gelenkt.

Der Tomahawk Ultra beherrscht nun auch die von Nvidia bekannten In-Network Collectives (INCs). Bei diesem "Switch-Offloading" lädt der Chip Netzwerkoperationen von Beschleunigern und führt sie selbstständig aus.

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Das neueste Mitglied der Tomahawk-Familie ist pinkompatibel zum Vorgängermodell Tomahawk 5, kann diesen auf dem Sockel also schnell ersetzen. Der zuletzt vorgestellte Tomahawk 6 ist auf maximale Transferraten mit bis zu 102,4 Tbit/s ausgelegt.

Mit Ultra Ethernet versucht Broadcom die proprietäre Technik des Rivalen Nvidia aus den KI-Rechenzentren zu verdrängen. Nvidia ist zuletzt dem Ultra Ethernet Consortium (UEC) selbst beigetreten.

Zur allgemeinen Verfügbarkeit und Preisen äußert sich der Hersteller wie üblich in der Branche nicht.

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