Rekord mit Chipfertigung: TSMC knackt 30 Milliarden US-Dollar
Zum allerersten Mal setzt TSMC in einem Quartal 30 Milliarden US-Dollar um. Die Aussichten sehen weiter rosig aus.
Insbesondere Nvidias KI-Chips wie der gezeigte Blackwell bringen TSMC ordentlich Geld.
(Bild: c't / Carsten Spille)
Der Chipfertiger TSMC überspringt zum ersten Mal in seiner Firmengeschichte die Schwelle von 30 Milliarden US-Dollar Quartalsumsatz. Fast 30,1 Milliarden hat der weltweit größte Chipauftragsfertiger im zweiten Quartal 2025 umgesetzt, knapp 18 Prozent mehr als in den vorherigen drei Monaten und 44 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
TSMC führt das Wachstum auf einen hohen Anteil moderner Halbleiter mit Fertigungstechnik aus den Klassen 3, 5 und 7 Nanometer zurück. Die Zahlen deuten aber auch auf gestiegene Preise hin. So wächst etwa die Betriebsmarge innerhalb eines Jahres von 42,5 auf 49,6 Prozent; die Bruttomarge von 53,2 auf 58,6 Prozent.
Das spiegelt sich in noch größerem Wachstum beim Nettogewinn wider, der im Jahresvergleich um 67 Prozent auf gut 12,8 Milliarden US-Dollar steigt. Gegenüber Anfang 2025 wächst der Nettogewinn um 17 Prozent.
(Bild:Â Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)
Steigende Preise könnten erklären, warum Auftraggeber in den vergangenen Monaten verstärkt das Gespräch mit Samsungs Halbleitersparte suchen. Der SSD-Controller-Entwickler Silicon Motion etwa will manche Varianten von Samsung produzieren lassen. Auch AMD und Qualcomm werden gerüchteweise häufiger mit Samsung in Verbindung gebracht.
KI schwemmt Geld in die Kasse
TSMCs Umsatztreiber bleiben KI-Beschleuniger fĂĽr Rechenzentren, mit Nvidia als Hauptabnehmer fĂĽr solche Chips. Alle Chips ab einem Notebook-Prozessor verbucht TSMC seit dem Sommer 2019 unter der Rubrik HPC (High-Performance Computing). Mit 60 Prozent Anteil am Produktionsumsatz ist die HPC-Gruppe so stark wie noch nie zuvor. Im Jahr 2019 schwankte der HPC-Anteil noch zwischen 29 und 32 Prozent. Damals machten Smartphone-Chips mit Abstand am meisten Umsatz.
(Bild:Â Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)
Rechnerisch erzielt TSMC rund 85 Prozent des Gesamtumsatzes mit der Produktion und dem Verkauf von Chips. Die restlichen 15 Prozent kommen etwa durch sogenanntes Advanced Packaging. Dabei verheiratet TSMC mehrere Chips auf einem gemeinsamen Träger. Im Falle von Nvidias KI-Beschleunigern aus der aktuellen Blackwell-Generation sind das zwei große Compute-Dies und acht Speicherbausteine vom Typ High-Bandwidth Memory (HBM3e).
Für Forschung und Entwicklung gibt TSMC derweil immer mehr Geld aus. Inzwischen liegen die Ausgaben bei fast zwei Milliarden US-Dollar pro Quartal – 33 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
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Neuer Rekord schon erwartet
Im jetzt laufenden dritten Quartal erwartet TSMC einen weiteren Umsatzrekord von 31,8 Milliarden bis 33 Milliarden US-Dollar. Zur Veröffentlichung des Geschäftsberichts stieg TSMCs Aktie um sechs Prozent an. Seitdem ist sie wieder zurückgegangen und hat sich auf ein Plus von etwa 1,5 Prozent stabilisiert.
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(mma)