AMD zu Mehrkosten von TSMCs US-Chips: "Mehr als 5 %, aber weniger als 20 %"
Höhere Betriebskosten in TSMCs US-Halbleitwerk lassen die Herstellungskosten steigen. AMD-Chefin Lisa Su zeigt sich offen zum Thema.
Firmen, die Chips aus TSMCs neuem US-Halbleiterwerk in Arizona bestellen, müssen mehr bezahlen als für den gleichen Chip aus Taiwan. Das liegt an den höheren Betriebskosten in den USA, insbesondere durch die Gehälter.
AMD-CEO Lisa Su nannte auf einer Veranstaltung kĂĽrzlich einen Kostenrahmen: "Mehr als fĂĽnf Prozent, aber weniger als 20 Prozent" teurer sind die US-Chips demnach, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg Su. Im schlimmsten Fall dĂĽrften die Mehrkosten in US-Dollar zweistellig sein. Der Aufpreis betrifft auch andere Kunden wie Apple und Nvidia.
Epyc macht den Start
AMD lässt alle Chips beziehungsweise Chiplets für aktuelle Prozessoren und Grafikkarten vom weltweit größten Chipauftragsfertiger TSMC produzieren. Bisher laufen die Chips in TSMCs Heimatland Taiwan vom Band. AMD lässt künftig aber CPU-Compute-Chiplets aus der Zen-5-Generation mit 4-Nanometer-Technik auch in Arizona fertigen.
Gedacht sind diese für die Serverprozessoren Epyc 9005 alias Turin. Da die Preise entsprechender Modelle deutlich höher sind als bei Desktop- und Notebook-CPUs, kann AMD die Mehrkosten gut verstecken. Die Preisempfehlungen reichen von 527 US-Dollar für den Epyc 9015 bis 12.984 US-Dollar für den Epyc 9755. Da AMD die CPU-Kerne in mehrere Chiplets aufteilt, bleibt die Produktionsausbeute auch bei den Topmodellen hoch. Die Marge steigt folglich erheblich vom Einstiegs- zum Topmodell.
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Chiplets fĂĽr den 192-Kerner Epyc 9965 kann AMD nicht in den USA fertigen lassen. Er verwendet kompaktere Zen-5c-Kerne mit 3-Nanometer-Technik, die TSMC vorerst nur in Taiwan einsetzt.
GegenĂĽber Bloomberg sagte Su, dass sich der Aufpreis zur Diversifizierung der Lieferkette lohnen kann. AMD kann so zudem mit Produkten werben, die zumindest teilweise "Made in USA" sind. Mit der aktuellen US-Regierung dĂĽrfte sich die Firma so gut stellen.
Korrektur: TSMC fertigt 3-nm-Chips bisher nur in Taiwan.
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(mma)